Kein wirklicher Ort liegt in der Nähe, geschweige eine Stadt. Nach Windhoek oder Swakopmund sind es jeweils ca. 240 km. In den Weiten der Randnamib, zwischen Bergen, tiefeingeschnittenen Tälern und welligen Ebenen liegt diese eigenwillige Lodge auf einem zaunlosen Gelände von 12.000 ha Größe.
Fast mutet es von Weitem an, als ob auf Rostock Ritz Ufos gelandet seien: Erst wenn man sich von der C 14 zwischen dem Kuiseb-Canyon und Solitaire der Lodge nähert, erkennt man die wabenförmigen Kuppeln der einzelnen Unterkünfte, die optimal an die Landschaft und das Klima angepasst sind: Die Sonnenstrahlung wird so minimiert, um möglichst wenig Hitze in die Unterkünfte zu lassen. Und Sandstürme vermögen durch diese runde Form wunderbar umgeleitet werden: Es gibt keine Angriffsflächen auf eine Dachkonstruktion – einfach genial! Architekt war der bekannte Piet Odendaal, der die einzelnen Bauten harmonisch in die Landschaft aus Granitfelsen gruppierte. Die Anlage ist weitläufig, die einzelnen Zimmer unter dem Kuppeldach sind sehr geräumig. Im Inneren fühlt man sich behaglich wie in einer Höhle.
Im Haupthaus befindet sich das weitläufige Restaurant mit vielen einladenden Terrassenflächen und Nischen. Und der nahegelegene Pool ist ein besonderer Eyecatcher und gewährt einen Blick in die Unendlichkeit Namibias – ideal für einen genussvollen Sundowner.
Die ungewöhnliche Architektur der Gebäude liebt man spätestens dann, wenn Tageshitze aufkommt: In den Räumen ist es angenehm kühl. Die Küche der Lodge ist raffiniert bodenständig. Ungewöhnlich, dass man an so einer abgelegenen Stelle à la carte essen kann – wohl einmalig in Namibia! Obwohl so sehr in der Einsamkeit gelegen, ist die Speisekarte sehr reichhaltig und die Gerichte sind ausnahmslos köstlich und geschmackvoll: Es gibt quasi alles von diversen Fleischsorten über Fisch sowie vegetarische Zubereitungen.
Für Camper gibt es vier individuelle Campsites, die ca. 7 km von der Lodge entfernt liegen. Die Plätze verfügen über einen eigenen Grillplatz sowie fließendes Wasser. Zu den allgemeinen Einrichtungen zählen Badehäuschen mit Duschen, Waschbecken und WC sowie Küche mit Spülmöglichkeit.
10 markierte Wanderwege von 2,8 km bis 14,4 km Länge bieten das Erlebnis der Stille der Landschaft. Damit man sich trotz guter Auszeichnung nicht verläuft, werden GPS-Geräte verliehen. Auf abenteuerlichen Wegen kann man auf sehr urigen, rauen Pfaden die Landschaft erkunden. Ein besonderes Highlight ist u. a. sehenswerte Felszeichnungen. Der Gaub-Canyon bildet die Nordgrenze des Rostock-Gebiets. Durch diese wilde Schlucht bahnt sich der Gaub-Fluss in Regenzeiten seinen Weg, um später im Kuiseb-Canyon zu münden.
Last but not least: Bei einem mehrtägigen Aufenthalt kann man auch von hier im Rahmen eines Tagesausflugs die Dünen des Sossusvlei besuchen.
Text: Michael Iwanowski