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Reiseinformationen Réunion

Adressen

Information

Auf Réunion
Hier die drei größten Anlaufstellen:

Office de Tourisme Intercommunal du Nord – Antenne de Saint-Denis, Maison Carrère, 14 Rue de Paris, Saint-Denis, Öffnungszeiten Mo–Sa 9–18 Uhr, Tel. 0262-418300, info@lebeaupays.com, www.lebeaupays.com

Office de Tourisme de Saint-Pierre, Capitainerie du Port de Plaisance, Place Napoléon Hoareau, Saint-Pierre, Öffnungszeiten Mo–Sa 9–18 Uhr und So 9–12 Uhr, Tel. 0262-353433, accueil.otsaintpierre@gmail.com, www.sudreuniontourisme.fr

Office de Tourisme de Cilaos, 2 Rue Mac-Auliffe, Cilaos, Öffnungszeiten Mo–Sa 8.30–12.30 Uhr und 13.00–16.30 Uhr sowie So 9–12 Uhr, Tel. 0262-317171, accueil.cilaos@gmail.com, www.sudreuniontourisme.fr/offices/cirque-de-cilaos.html

In Deutschland
Fremdenverkehrsamt der Insel La Réunion, Güterplatz 6, 60327 Frankfurt, Tel. 069-973231710, insel-la-reunion@reunion.fr., www.insel-la-reunion.com. Auskunft nur per Telefon und Mail!

Diplomatische Vertretungen

In Deutschland
Französische Botschaft in Deutschland, Pariser Platz 5, 10117 Berlin, Tel. 030-590039100, www.ambafrance-de.org

In der Schweiz
Französische Botschaft in der Schweiz, Schosshaldenstrasse 46, 3006 Bern, Tel. + 41 (0)31-3592111, www.ambafrance-ch.org

In Österreich
Französische Botschaft in Österreich, Technikerstraße 2, A-1040 Wien, Tel.+43 1-502750, www.ambafrance-at.org

Auf Réunion
Deutsches Honorarkonsulat, Marion Riess-Valérius, 64 Avenue Eudoxie Nonge, Sainte Clotilde, Tel. 0262-736898, st-denis@hk-diplo.de

Schweizer Honorarkonsulat, Lotissement du Théâtre, 7 Rue des Pétrels, 97434 Saint Gilles les Bains, St. Paul, Tel. 0692-663255, reunion@honrep.ch

Konsularabteilung der Österreichischen Botschaft in Paris, 17 Avenue de Villars, 75007 Paris, Tel +33 140-633090, paris-ob@bmeia.gv.at (Österreich hat auf Réunion kein Honorarkonsulat; zuständig ist die Botschaft in Paris)

Auto fahren

Réunion hat mehr als 3.000 km asphaltierte Straßen; die Qualität ist jedoch sehr unterschiedlich. Die vierspurige Autobahn Route des Tamarins ist in einem sehr guten Zustand. Kleine Straßen in den Bergen sind dagegen oft mit Schlaglöchern versehen und wurden seit Jahren nicht erneuert. Die Autobahn reicht von Saint-Benoît bis Saint-Pierre und Le Tampon; ebenfalls gut ausgebaut ist die Querverbindung von Le Tampon über die Plaine des Palmistes nach Saint-Benoît. Verschiedene Umgehungsstraßen, wie in Saint-Joseph, befinden sich im Bau.

Wenn man nicht gerade in den Alpen wohnt, sind Fahrten in die Talkessel nicht nur spektakulär, sondern auch eine Herausforderung. Die Straße verläuft in zum Teil sehr engen Haarnadelkurven; diese Straßenabschnitte sind überdies ständig durch Erdrutsche und Steinschlag gefährdet. Dazu kommen die Abwassergräben, die nach Regenfällen das Wasser abführen, direkt neben der Straße; schon eine unachtsame Sekunde reicht, um mit dem Auto hierin stecken zu bleiben. Immer wieder durchfährt man radiers, also kleine, betonierte Überlaufzonen, an denen bei starken Niederschlägen das herunterlaufende Wasser die Straße kreuzt. Die Schilder „risque d’inondation“ weisen auf mögliche Überschwemmungsgefahr hin. Sie sind ernst zu nehmen, wenn im radier Wasser ist – Flutwellen können sich in Sekundenschnelle nähern und haben schon so manches Auto mitgerissen. Die östliche Küstenstraße (von Saint-Philippe nach Sainte-Rose) ist sehr kurvenreich und führt durch alle Dörfer an der Küste, was landschaftlich schön ist, aber die Fahrgeschwindigkeit beeinträchtigt.

Die Verkehrsdichte in den Innenstädten von Saint-Denis, Saint-Pierre und Saint-Joseph ist besonders um die Mittagszeit, nach Feierabend und am Wochenende groß. Auch auf der Autobahn bei Saint-Paul und vor Saint-Denis bildet sich tagtäglich Stau. Die Verkehrsschilder und die allgemeinen Verkehrsregeln entsprechen denen in Frankreich oder Deutschland. Auf der Autobahn darf man 110 km/h und bei Regen 100 km/h fahren; auf Landstraßen 80 km/h und innerorts 50 km/h. Eine Besonderheit ist das réunionesische rot-weiße Verkehrsschild, das einen ausbrechenden Vulkan zeigt und auf mögliche Behinderungen auf der Route du Volcan aufmerksam macht. Besondere Beachtung sollte man auch den Lastwagen mit Zuckerrohr schenken, die es während der Erntezeit besonders an der Nord- und Südküste gibt. Das Tankstellennetz ist – entsprechend der allgemeinen Motorisierung – dicht; wenige oder keine Tankstellen gibt es nur in den Talkesseln bzw. am Vulkan. Entlang der Autobahn gibt es Tankstellen, die 24 Stunden geöffnet sind, an einigen Tankstellen in den Städten gibt es bis 24 Uhr Benzin. Man wird an allen Tankstellen bedient und kann direkt oder an der Kasse zahlen. Die Benzinpreise auf der Insel sind fixiert, das heißt sie werden einmal in der Woche offiziell festgelegt und sind dann an allen Tankstellen gleich.

Der EU-Führerschein sowie der Schweizer Führerausweis sind auf Réunion gültig. Es gibt insbesondere an der Westküste häufig Alkoholkontrollen. Auch wenn die Einheimischen gerne noch nach einigen Gläsern Wein fahren, sollte man hier eher vorsichtig sein. Der ideale Weg, Réunion kennen zu lernen, ist sicherlich der mit dem Mietwagen. Alle internationalen Verleihfirmen sind hier vertreten, dazu kommen zahlreiche mehr oder weniger seriöse lokale Autovermietungen, für die in Prospekten, Tageszeitungen und in den Gelben Seiten geworben wird. Eine Vorausbuchung ist ratsam, insbesondere für die Weihnachtsferien und die französischen Sommerferien.

Einkaufen

Die Insel verfügt über mehrere, größere Einkaufszentren (centre commercial), diese befinden sich zumeist nahe den Nationalstraßen und sind oft nur mit dem Auto zu erreichen. In diesen ‚Konsumtempeln‘ finden sich alle großen französischen Supermärkte wie Carrefour, Géant, Super U, Leader Price etc. Supermärkte gibt es in kleinen Ortschaften kaum, dafür aber Tante-Emma-Läden, die hier boutik oder épicerie heißen. Hier werden Früchte, Gemüse und andere Zutaten für die kreolische Küche verkauft. Besonders Obst und Gemüse sind hier günstiger und frischer als in den großen Supermärkten. Außerdem gibt es immer mehr Bäckereien, die neben Baguettes und süßem Gebäck auch kleine Snacks anbieten.

In den Innenstädten findet man (noch) nicht alle großen europäischen Modeketten, jedoch ist eine Entwicklung in diese Richtung immer mehr auf dem Vormarsch. Zwischen neuen Geschäftslokalen in den Einkaufsstraßen befinden sich chinesische Geschäfte mit Billigimporten und die kleinen Modegeschäfte der Z’arabes. Kurzum: Die Innenstädte Réunions sind keine Shoppingparadiese. Ein Highlight sind dagegen die zahlreichen Wochenmärkte, etwa in Saint-Pierre am Samstagvormittag, in Saint-Paul am Freitagvormittag oder in Saint-Denis im Stadtteil Le Chaudron am Sonntagvormittag. Besonders in Saint-Pierre gibt es neben Lebensmitteln auch Kleidung sowie Handwerkskunst.

Einreise

Für die Einreise nach Réunion gelten die Bestimmungen der EU. Bürger der Europäischen Union und der Schweiz benötigen also nur einen gültigen Personalausweis. Kinder jeglichen Alters benötigen in jedem Fall einen Kinderreisepass. Für die Weiterreise auf umliegende Inseln wie Madagaskar, Mauritius oder die Komoren (bis auf Mayotte) braucht man einen gültigen Reisepass. Touristen aus Ländern außerhalb der EU benötigen ein Visum sowie ein gültiges Rückflugticket. Impfungen sind für Reisende aus Europa nicht erforderlich, es sei denn, sie waren vorher in einem Gelbfieber- oder Choleragebiet.

Essen und Trinken

Die Küche der multiethnischen Bevölkerung von Réunion bietet ein breit gefächertes Angebot an Gerichten französischer, kreolischer, indischer, arabischer und chinesischer Herkunft. Das typische Cari – eine Art Fleisch-, Fisch- oder Geflügel-Ragout – ist nicht wegzudenken. Dazu werden Reis und Bohnen gereicht. Die äußerst scharfe Soße Rougail – eine Mixtur aus Chili, Zwiebeln und Gewürzen, meist mit Tomaten, manchmal auch mit Mangos oder Zitronen – wird in kleinen Schälchen separat zum Essen angeboten und sollte mit Vorsicht genossen werden! Für den Hunger zwischendurch oder eine kleine Mittagsmahlzeit bieten sich in den Städten oder am Strand die Snackbars oder Gerichte zum Mitnehmen (à emporter) an. Wer es etwas vornehmer mag: An guten Restaurants ist auf der Insel kein Mangel – und bei Preisen von 15–20 € für ein Mittagsmenü mit frischen Fischgerichten isst man zudem vergleichsweise günstig.

In den Restaurants wird zum Essen nach französischer Sitte Wein getrunken, der meist aus dem Mutterland oder aus Südafrika importiert ist. Der heimische Wein (aus Cilaos) ist schwer, stark und bei Feinschmeckern nicht gerade beliebt. Das Inselbier ‚Dodo‘ ist überall gekühlt zu finden und mit seinem leichten Geschmack herrlich erfrischend. Leitungswasser kann überall gefahrenlos getrunken werden, daneben wird kohlensäurehaltiges oder stilles Wasser (eau gazeuse bzw. eau plate) angeboten. Als Aperitif trinkt man gerne einen rhum blanc oder einen Punsch aus Rum und verschiedenen Früchten – z. B. Ananas-, Mango-, Litschi-, Passionsfrucht- oder Vanillepunsch. In den größeren Orten und an beliebten Badestränden kann man an Ständen herrliche, frisch gepresste Fruchtsäfte (Orange, Pampelmuse, Ananas usw.) bekommen.

Hinweise auf gute und typische Gaststätten finden sich bei den jeweiligen Orten im Routenteil. Es ist üblich, dass die Restaurants nur zur Mittagszeit und abends ab 19 Uhr warme Gerichte anbieten.

Wie in Frankreich sind die Servicegebühren von 10–15 % jeweils im Preis enthalten. Es ist jedoch üblich, ein Trinkgeld (pourboire) von etwa 10 % des Rechnungsbetragszu geben, wenn man mit dem Service zufrieden war; dieses lässt man einfachauf dem Tisch liegen.

Feste und Feiertage

1. Januar: Neujahr 14. Juli: Nationalfeiertag
Ostern (Sonntag und Montag) 15. August: Mariä Himmelfahrt
1. Mai: Tag der Arbeit 1. November: Allerheiligen
8. Mai: Tag des Sieges von 1945 11. November: Waffenstillstand 1918
Christi Himmelfahrt 20. Dezember: Abschaffung der Sklaverei
Pfingsten (Sonntag und Montag) 25. Dezember: Weihnachten

 

Jedes Jahr finden im September – wie überall in Frankreich – auf der Insel die Europäischen Tage des Denkmals (Journées Européennes du Patrimoine) statt. Viele Kulturdenkmäler öffnen zu dieser besonderen Gelegenheit ihre Tore gratis für Besucher. Dazu werden in vielen Gemeinden Konzerte, Workshops und historische Stadtführungen veranstaltet.

Geld

Auf Réunion gilt wie in Deutschland und Österreich seit dem 1. Januar 2002 der Euro. Die Insel war wegen der Zeitdifferenz der erste Landesteil der EU, in dem die neue Währung offiziell eingeführt wurde. Schweizer Franken und auch andere Währungen der umliegenden Inseln können in den großen Wechselstuben in Saint-Denis umgetauscht werden (Point Cash, 3 Rue de Nice, 97400 Saint-Denis, hinterm Best Western Hotel, Mo–Fr 9–12 und 13–17 Uhr, sowie Currency Exchange France, bei den Autovermietungen am Flughafen Roland Garros, Mo–Sa6–20, So/feiertags 10–18.30 Uhr), jedoch empfiehlt sich, dies bereits in der Schweiz oder in Frankreich zu tun. Banken haben in der Regel Mo–Fr 8–16 Uhr geöffnet.

Der Kauf bzw. die Mitnahme von Reiseschecks (chèques de voyage) ist – sofern sie überhaupt noch zu erwerben sind – nicht mehr zu empfehlen. Kreditkarten wie Visa oder Mastercard sowie die gängigen EC-Karten werden in den Städten in der Regel überall akzeptiert, weniger häufig hingegen Diners Club und American Express. In kleinen Restaurants und Snackbars sowie in Gîtes und Chambres d’hôtes muss oft bar bezahlt werden.

Geldautomaten heißen auf Réunion „gabiers“. Es gibt sie fast überall auf der Insel – allerdings nur da, wo es auch eine Post gibt (also zum Beispiel nicht in Mafate oder Grand Bassin; wer hier unterwegs ist, sollte genug Bargeld dabei haben).

Bei den Einheimischen ist noch immer die Bezahlung mit Schecks beliebt. Manchmal wird bei der Reservierung von Unterkünften nach einem Scheck als Sicherheit gefragt. Wenn man aber höflich darauf hinweist, dass man als Ausländer nicht über solche verfügt, wird die Reservierung auch ohne Anzahlung durchgeführt.

Gesundheit

Für eine Reise nach Réunion benötigt man keine besonderen Impfungen; auf der Insel gibt es weder Malaria noch Gelbfieber. Empfohlen werden lediglich die üblichen Impfungen (z. B. Hepatitis). Mit der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) kommt man im Normalfall weiter, jedoch müssen die Kosten meist ausgelegt werden. Diese bekommt man dann in der Regel von seiner Krankenversicherung erstattet. Ein Rücktransport im Notfall ist jedoch mit der EHIC nicht abgesichert, sodass eine zusätzliche Reiseversicherung anzuraten ist.

Wer empfindlich auf Mückenstiche reagiert, sollte vor allem im Südsommer vorbeugen: Lange Kleidung in den Morgen- und Abendstunden kann vor Stichen schützen. Wenn man trotzdem gestochen wurde, bringt juckreizstillende Creme Linderung. Guter Sonnenschutz ist ebenfalls sehr wichtig: Vom Sonnenhut über Sonnencreme bis zu After-Sun-Lotion gehört alles ins Reisegepäck, um Verbrennungen vorzubeugen. Gerade in den Bergen wird die Sonnenstrahlung oft unterschätzt. Ansonsten gehören die üblichen Dinge in eine gut sortierte Reiseapotheke: Pflaster, Schmerztabletten, Durchfalltabletten etc. Das Chikungunya-Virus, das von Ende 2005 bis Ende 2006 auf der Insel grassierte, wurde erfolgreich eingedämmt und stellt keine Gefahr mehr dar. Apotheken (pharmacie) nach französischem Standard gibt es auf der Insel in so gut wie jedem kleinen Dorf oder Ortsteil.

Zwei große Krankenhäuser bieten eine Versorgung auf europäischem Niveau. Deutsche Assistenzärzte helfen bei sprachlichen Komplikationen in beiden Krankenhäusern weiter.

  • Centre Hospitalier Félix Guyon, Allée des Topazes, 97405 Saint-Denis, Tel. 0262-905050
  • Centre Hospitalier Universitaire, Avenue François Mitterrand, 97410 Saint-Pierre, Tel. 0262-359000

Kleidung

Am besten eignet sich für eine Reise auf Réunion das Zwiebelprinzip, also mehrere Kleidungsschichten übereinander. Im Südsommer ist es an der Küste sehr heiß, sodass man selbst in kurzen Hosen und luftigem Shirt schwitzt. In den Bergen ist es dagegen selbst zu dieser Jahreszeit frisch, besonders bei schlechtem Wetter oder am Abend. Socken, lange Hosen und Fleecejacken sind also geboten, besonders für alle, die auf Wanderhütten nächtigen oder zum Piton des Neiges aufsteigen möchten – hier haben schon viele beim Warten auf den Sonnenaufgang gefroren. Lange Kleidung empfiehlt sich übrigens auch zum Schutz gegen die Mücken!

Im Südwinter ist es auch an der Küste abends frisch und oft windig, sodass lange Kleidung notwendig wird. Tagsüber wird es dann jedoch wieder angenehm warm.

Notfalle/Notruf

Polizei: Tel. 17

Feuerwehr: Tel. 18

Rettung: Tel. 15

Bergrettung: Tel. 0262-930930

Seerettung: Tel. 0262-434343

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten von Supermärkten und sonstigen Geschäften sind nicht einheitlich geregelt. Je nach Größe machen diese oft zwischen etwa 12 und 15 Uhr Mittagspause. Manche Geschäfte sind am Sonntagvormittag geöffnet, haben aber am Sonntagnachmittag und Montagvormittag geschlossen, andere sind sonntags komplett geschlossen und dafür montags ganztägig geöffnet. In kleinen Obst- und Gemüseläden (boutik) kann man meist jeden Tag einkaufen.

Post

Auf der Insel gibt es flächendeckend Postfilialen; die Öffnungszeiten variieren je nach Größe der Filiale. Eine Postkarte oder ein Brief nach Europa kostet 1,40 € und braucht ca. eine Woche. Die Post in Frankreich streikt jedoch immer mal wieder, sodass die Ansichtskarte auch mal einen ganzen Monat unterwegs sein kann!

Reisezeit und Klima

Als tropische Insel zwischen dem Äquator und dem südlichen Wendekreis hat Réunion ein feucht-warmes Klima, das aber durch den Indischen Ozean und vor allem durch die gebirgige Oberflächenstruktur abgewandelt wird. An den westlich gelegenen Küsten (auf der windabgewandten Seite, côte sous le vent) klettern die Tagestemperaturen im Sommer (= dem europäischen Winter) auf durchschnittlich 30 °C und es ist auch im Südsommer sehr trocken. Im Osten der Insel (auf der dem Wind zugewandten Seite, côte au vent) sind die Niederschläge dagegen viel intensiver.

Allgemein unterscheidet man die kühlere und trockenere Jahreszeit, den Südwinter (Mai bis Oktober), von der wärmeren und feuchteren (Regen-)Zeit, dem Südsommer (November bis April). Die berüchtigten Zyklone suchen Réunion fast ausschließlich in letztgenannter Periode heim.

Für das Wetter eines bestimmten Ortes auf der Insel sind aber neben diesen jahreszeitlichen Bedingungen auch die Stellung zu den ganzjährig wehenden Passatwinden und besonders die jeweilige Höhenlage relevant. An der Westküste, z. B. in Saint-Gilles-les-Bains, scheint oft die Sonne, im Februar ist es durchschnittlich 28 °C und im August 22 °C warm, die Niederschlagsmengen liegen mit jährlich 720 mm unter bundesdeutschem Durchschnitt. Auf der Ostflanke der Berge dagegen ist der Himmel meist wolkenverhangen oder neblig. Hier sind in 1.300 m Höhe die Temperaturen etwa 8 Grad niedriger und es fällt mit 8.000 mm deutlich mehr Regen als auf der Westseite. Einige Regionen der Insel zählen zu den regenreichsten der Welt!

Im südlichen Winter fallen die Temperaturen in den Bergen nachts oft unter den Gefrierpunkt, die Frostgrenze liegt dann bei etwa 1.500 m ü. M. Auf den höchsten Gipfeln kann auch Schnee fallen, der aber tagsüber regelmäßig wieder abschmilzt.

Was bedeutet dies alles für den Besucher der Insel? Wer Regen und tropische Hitze scheut, sollte den milden Winter als Reisezeit wählen, also die Zeit zwischen Mai und Oktober. Zwar muss man auch dann in den Bergen mit Nebel und Schauern rechnen, hat aber durchschnittlich größere Chancen, auch noch um die Mittagszeit die Gipfel ohne Wolkenumhüllung zu erleben. An der Küste ist es in dieser Zeit warm, aber nicht unangenehm heiß. Für die Abende sollte man nicht nur in den Bergen Socken und Pullover einpacken. Im Südwinter ist zu beachten, dass der August die Hauptreisezeit der französischen Besucher ist; die Ferienquartiere können dann völlig ausgebucht sein.

Auch der Beginn des Sommers, von November bis Mitte Dezember, ist sehr schön. Zu dieser Zeit blühen die Jacarandas (Palisanderholzbäume) und Flamboyants (Flammenbäume), und die Mangos und Litschis sind reif. Auch wenn Réunion im Südwinter vor allem grün ist, gewinnt die Insel zu dieser Zeit mit jedem Niederschlag an Farbintensität, gleichzeitig kann man jedoch mit ein bisschen Glück einige Tage mit sehr gutem Wetter haben. Die Niederschläge erreichen ihren Höhepunkt erst ab Anfang Januar und bleiben bis zum März auf ähnlichem Niveau. Während dieser Zeit gibt es auch die meisten Mücken. Trotz dieser etwas ungünstigen Prognosen gehört die Zeit von Mitte Dezember bis Mitte Januar zur Hochsaison (Weihnachtsferien!). Wer dem Trubel entgehen will, sollte also die Festtage genauso meiden wie den August.

Sicherheit

Seit 2011 haben sich die Haiangriffe auf Schwimmer und Surfer stark vermehrt, sodass heute das Schwimmen an vielen Stränden nur eingeschränkt möglich ist. An den bewachten Stränden gibt es Flaggen, die verschiedene Sicherheitsstufen signalisieren: Die grüne Flagge heißt, dass das Baden uneingeschränkt möglich und sicher ist. Orange bedeutet, dass das Baden zwar erlaubt, aber nicht ohne Risiko ist. Die rote Flagge zeigt an: Baden verboten. Die orangefarbene Flagge mit Haisymbol besagt, dass die meteorologischen Bedingungen Haie in Strandnähe locken können und dass sich diese unmittelbar im Badebereich befinden könnten. Die bewachten& Ermitage Village, Handiplage de la Saline les Bains, Saint-Leu, Étang-Salé, Saint-Pierre. Die Zeiten sind jeweils vor Ort signalisiert.

Ansonsten ist die Insel ein absolut sicheres Reiseziel! Nur vor Taschendieben sollte man sich in Acht nehmen, aber das gilt andernorts in Europa genauso. Besonders auf den Märkten und an den Stränden sollte man auf seine Sachen achtgeben. An einigen Stränden gibt es Schließfächer, in denen man Wertsachen sicher verwahren kann. Weiter ist es ratsam, im Auto keine (Wert-)Gegenstände sichtbar liegen zu lassen.

Sprache

In größeren Tourismusanlagen spricht das Personal zumeist Englisch, nicht aber in kleinen, familiär geführten Herbergen. Speisekarten in Restaurants sowie Informationsblätter gibt es teilweise auf Englisch, manchmal sogar auf Deutsch. Hier hat Réunion Nachholbedarf. Man ist jedoch besonders in den letzten Jahren sehr bemüht, auch internationalen Touristen gerecht zu werden. Doch auch wenn man nicht die gleiche Sprache spricht: Die Einheimischen begegnen Touristen durchweg offen und herzlich. Deutsch als Fremdsprache ist eher unter Kindern und Jugendlichen verbreitet, da die Sprache an den Schulen gelehrt wird. Es gibt zudem Schüleraustauschprogramme mit deutschen Schulen.

Strom

Die Stromspannung beträgt 220 Volt, die Steckdosen sind die gleichen wie in Frankreich oder Deutschland.

Telefonieren

Die internationale Vorwahl nach Réunion ist 00262, die nationale Vorwahl ist 0262. Diese Kombination kann durchaus zu Verwirrungen führen. Ruft man also von Deutschland an, wählt man 00262-262 und dann die eigentliche Telefonnummer. Die Handynummern beginnen mit 0692 oder 0693. Um von Réunion nach Frankreich anzurufen, muss man die internationale Nummer für Frankreich (0033) nicht wählen.

Seit 2017 fallen innerhalb der EU keine Roaming-Gebühren mehr an. Telefonie und Internetnutzung sind zu den gleichen Konditionen möglich wie im Heimatland, was die Kommunikation mit dem eigenen Handy während der Ferien auf Réunion erheblich vereinfacht bzw. vergünstigt. Jedoch sollte man beachten, dass nicht alle SMS ankommen – ob ins Heimatland oder innerhalb der Insel. Für Reisende mit Schweizer Mobiltelefon gelten diese Vorzüge leider nicht und es entstehen hohe Roaming-Gebühren; hier sollte man sich unbedingt vorher beim Anbieter erkundigen.

Verkehrsmittel

Busse

Es gibt auf der Insel verschiedene Busgesellschaften. Die Cars Jaunes bedienen den regionalen Verkehr auf der Insel und haben Busbahnhöfe (gare routière) in allen größeren Städten. Die Tickets sind günstiger, wenn man sie am Schalter im 5er-Pack kauft. Von Saint-Denis gibt es nach Saint-Benoît und Saint-Pierre direkte Verbindungen (2 € bzw. 5 €). Leider kann man die Tickets nicht reservieren, sodass zu Stoßzeiten die jeweils nächste Fahrt schon ausgebucht sein kann. Fahrpläne unter: www.carjaune.re.

Die einzelnen Verwaltungsbezirke auf der Insel sind durch lokale Busgesellschaften abgedeckt, die ein kleineres und dichteres Netz an Buslinien bedienen. Hinweise gibt es unter folgenden Links für die einzelnen Regionen der Insel:
Saint-Denis und Umgebung: www.citalis.re,
Westen: www.karouest.re,
Süden: www.alterneo.re, www.casud.re,
Osten: www.cirest.fr.

Das beliebteste Verkehrsmittel der Insel ist nach wie vor das Auto. Gerade die Innenstädtesind oft verstopft und zu Stoßzeiten zu meiden. Jedoch bleibt es die einfachsteArt, die Insel touristisch zu erkunden. Wer dagegen viel Zeit mitbringt,kann Réunion auch gut mit dem Bus bereisen.

Taxi

Wartende Taxis gibt es nur in Saint-Denis und am Flughafen. In Saint-Pierre gibt es Taxis von privaten Anbietern, jedoch existiert keine zentrale Rufnummer und die Nummern der Anbieter selbst wechseln oft. Bei Bedarf muss man zudem noch das Glück haben, dass der Fahrer auch gerade arbeitet. Wenn möglich, wendet man sich am besten an eine Touristeninformation oder an die Rezeption eines Hotels.

Zeit

Réunion ist der Mitteleuropäischen Zeit im Winter um drei Stunden voraus; durch die Zeitumstellung in Mitteleuropa sind es im Sommer nur zwei Stunden. Die Sonne geht im Südsommer etwa um 19 Uhr, im Südwinter etwa um 18 Uhr unter.

Zoll

Réunion ist zwar ein Teil Frankreichs, da es sich um ein besonderes Zollgebiet handelt, gelten aber geringere Reisefreimengen als sonst bei Reisen innerhalb der EU. Bei der Einreise nach Réunion bzw. der Rückreise in die Rest-EU ist die Einfuhr von 200 Zigaretten (oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak), 1 Liter Alkoholika über 22 % oder 2 Liter Alkoholika unter 22 % sowie von 4 Liter Wein und 16 Liter Bier abgabefrei. In die Schweiz darf man 5 Liter Alkohol bis 18 % und 1 Liter über 18 % sowie 250 Zigaretten einführen.