Diese Farm, 130 km südöstlich von Windhoek, eignet sich besonders als erste oder letzte Unterkunft bei An- oder Abreise oder für einen Aufenthalt mit heilsamen Charakter, neudeutsch „Entschleunigung“. Die Fahrt kann direkt vom Flughafen in die Nähe von Dordabis zur Farm Heimat gehen. Besser kann man nicht in die Stille und Weite Namibias eintauchen!
Heimat ist eine echte arbeitende Farm vorwiegend mit Rindern, Ziegen und Schafen. Hier isst man gemeinsam mit der Farmersfamilie Seifart, die seit vielen Generationen hier lebt und wirtschaftet. Marianne, Rainer und Mareike, der „Nachwuchs“, kümmern sich persönlich um die Gäste – engagiert, stets freundlich und natürlich. So erlebt man aus erster Hand das Farmersleben und so manches über Land und Leute. Authentisch im Original.
„Eco“ ist seit Jahren ein zum Teil hoch stilisiertes „Marketing-Label“, hier auf Heimat wird es unprätentiös gelebt. „From the farm to the table“ ist hier gelebter Alltag: Der Gast genießt selbst gemachte Marmelade, das Brot ist selbst gebacken, Eier kommen vom Hof, Quark wird hausgemacht, ein Gemüsegarten versorgt mit Frischem und das Fleisch ist Bio, entweder Wild oder Rind.
Die Zimmer folgen nicht dem neuesten Designtrend, sondern sind praktisch und schlicht eingerichtet: Jedes Zimmer verfügt über Dusche und WC, man kann selber Kaffee und Tee zubereiten, es gibt Ventilatoren und Moskitonetze und für kalte Winternächte in der Trockenzeit einen Heizkörper. Braucht man als Gast mehr? Luxus der Schlichtheit ist hier angesagt.
Kein Wunder, dass Heimat den Eco-Award „Wüstenblume“ verliehen bekommen hat. Dieser Preis wird in Namibia an Betriebe vergeben, die sich besonders umweltfreundlichen Prinzipien verschrieben haben, stets an den lokalen Gegebenheiten orientiert. Die unmittelbare Natur und seine Menschen sind eng einbezogen.
An „kleinen“ Dingen wird das ökologische Handeln deutlich:
Ein wirklich alter, historisch anmutender Chevy (sind wir in einem Film?) dient zu Farmrundfahrten, die man auch mit einer Eselskarre unternehmen kann. Die etwa 5.500 ha große Farm hat über 30 km Grenzzaun und 120 Tore!
Eindrucksvoll ist das Lagerfeuer mit urigem Essen unter dem klaren, nicht lichtverschmutzen Himmel. Die Unendlichkeit der namibischen Weiten findet im sternenübersäten Himmel seine Fortsetzung. Man wird demütig und still – man ist in Namibias Seele angekommen.
Rainer vermag sehr sachkundig den südlichen Sternenhimmel erklären, während im traditionellen Eisengusstopf Lammfleisch gart: Kulinarischer Ur-Genuss kombiniert mit der Stille der Natur und ihren Savannengerüchen. Luxus des Einfachen – hier wird es exemplarisch und unvergesslich erlebbar.
Text: Michael Iwanowski