Auf den rotsandigen Kalahari-Sandböden wurde die etwas nordafrikanisch anmutende Eningu Clayhouse Lodge auf dem Gelände der Farm Peperkorrel gebaut, wunderbar in die Natur eingebettet. An vielen Details der Unterkunft merkt man eine sichere geschmackvolle und künstlerische Hand, die bei der Gestaltung waltete. Ein großer Pool und ein gepflegter Garten laden zur Muße ein. Die 9 Zimmer sind gemütlich eingerichtet und in warmen Farben gehalten. Verwöhnt wird man mit wunderbarem, feinem und bodenständigem Essen. Qualität wird großgeschrieben: das Wildfleisch kommt vom eigenen Gelände, Salat stammt ganzjährig und Gemüse je nach Jahreszeit aus eigenem Anbau. Nicht zu vergessen ist der wohlsortierte klimatisierte Weinkeller mit südafrikanischen Tropfen zu sehr fairen Preisen.
Sämtlichen Diäten kann Rechnung getragen werden, bitte aber vorher die Wünsche angeben.
Eine gemütliche Lounge, der einladende Speiseraum sowie eine Dachterrasse runden den Aufenthaltskomfort ab. In einer kleinen Bibliothek kann man gerne stöbern.
Im Curio-Shop werden Fairtrade-Artikel angeboten. Zu empfehlen sind die hochqualitativen, handgefertigten Ledergürtel aus dem farmeigenen Atelier Peperkorrel.
Vom Haus aus kann man die Natur auf ruhigen, leichten Wanderwegen erkunden. Immer wieder entdeckt man Informationstafeln zur Tier- und Pflanzenwelt oder zur Farmwirtschaft. Es sind diese kleinen spannenden und zugleich lehrreichen Informationen, die das Erlebnis bereichern.
In unmittelbarer Nähe liegt das Atelier und die Ausstellung „Home of Sculptures“ von Dörte Berner. Die Lodge vermittelt gerne einen Besuch.
Die Bildhauerin wurde 1942 in Posen, dem heuteigen Poznan in Polen, geboren. 1950/60 hielt sie sich als Au Pair in Portland/USA auf, wo sie in der Abendschule am Museum of Art Kurse in Zeichnen und Skulpturen absolvierte. 1961 bis 1965 studierte sie an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg. 1985 heiratet sie und wanderte nach Namibia aus, um auf der eigenen Farm Peperkorrel sesshaft zu werden.
Was sagt die Künstlerin selbst?
„Meine Skulpturen versuchen die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen, die Menschen mit dem Kosmos. Sie sollten Harmonie zwischen geistigen, moralischen und formalen Werten erstreben. Es sollte die Wahrheit jenseits der sichtbaren Welt erkennbar werden. Die Arbeiten sind geprägt von meiner individuellen Identität im Kontext mit den Menschen und der Natur von Namibia, Afrika.
Stein ist mein Medium. Stein ist ein Teil unserer Erde, verbunden mit dem Universum. Der Künstler verwandelt den Stein und doch bleibt er ein Teil der Natur, des Universums.“
Aber lesen Sie selbst weiter auf http://www.doerte-berner.com/
Einen Ausflug zu den Arnhem Caves sollte man sich nicht entgehen lassen. Sie liegen ungefähr 20 Fahrminuten von der Lodge entfernt. Eningu vermittelt gerne eine Führung!
Dieses 4,5 km lange Höhlensystem wurde 1930 vom Farmbesitzer Daniel Bekker entdeckt und 1995 vom Umwelt- und Tourismusministerium als offizielle Touristenattraktion anerkannt. In einer Tiefe von ca. 110 m gibt es Grundwasservorräte. Die Höhle, die aufgrund der Trockenheit über keine Tropfsteinformationen verfügt, weist eine konstante Temperatur von 24,5 Grad auf, wobei die Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und über 90 % liegt. Die feuchtwarme Luft bietet ideale Lebensbedingungen für die 6 hier gefundenen Fledermausarten, die vorwiegend von Insekten leben. Seit 1994 dürfen Touristen die Höhle in Begleitung besuchen. Die Tour dauert 2 ½ – 3 Stunden und führt in eine Tiefe von 100 m. Die unterirdische Welt mit ihren verzweigten Gängen, großen Höhlen und Canyons ist faszinierend. Da es teilweise sehr staubig ist, sollte man unbedingt alte Kleidungsstücke tragen. In großen Teilen der Höhle liegt Fledermausmist, die staubige Luft kann zu Reizungen führen. Vorsicht Kontaktlinsenträger! Übrigens: Nach der Entdeckung der Höhle baute man den Fledermausmist ab und gewann auf diese Weise Dünger (Guano). Man gebrauchte ihn auch zur Herstellung von Sprengstoff. Der Ammoniakgeruch ist gewöhnungsbedürftig. Man vermutet, dass noch etwa 20.000 t Guano den Höhlenboden bedecken.
Last not least: Mit ganz seltenen Ausnahmen steht die Gastgeberin den Gästen täglich während der Frühstückszeit und vor dem Abendessen für Auskünfte und Gespräche zur Verfügung (und natürlich bei Bedarf auch immer dazwischen).
Das alles trägt zum Wohlfühlen bei! Die Lodge eignet sich also summa summarum für längere erholsame Aufenthalte, für viel Abwechslung ist gesorgt. Toll zum Anfang oder am Ende einer Reise.
Text: Michael Iwanowski