Im weiten Nordosten Namibias kann man noch das echte und unverfälschte Farmleben kennenlernen – ohne den touristischen Zirkus, weit ab vom Trubel der schaulustigen und rastlosen Allradfreaks. Zum nördlichen Eingang des Waterberg-Parks sind es etwa 100 km.
Hier vergeht die Zeit noch langsam, der Druck des „Sehenmüssens“ tendiert gegen Null. In dieser friedvollen Umgebung bietet die Farm Ouhave eine unprätentiöse, schlichte und authentische Landunterkunft an. Farm Life pur inmitten ganzer Herden von Ngunis (mit eigener Facebookseite), einer uralten Rinderrasse, die sich über Jahrhunderte an die unvorhersehbaren Launen der Natur angepasst hat. Überlebensfähig in Dürren, zeckenresistent und wenig krankheitsanfällig – das heißt für den Züchter: Gutes Fleisch, bestes Leder!
Nguni-Rinder sind wahre Charakter-Tiere: Sie haben sehr unterschiedliche Farben und Fellmuster, sind oft gescheckt, braun-weiß-schwarz – es gibt buchstäblich alle Variationen. Die südafrikanischen Zulus, die diese Rasse vor Hunderten von Jahren in das südliche Afrika brachten, verwenden über 300 Wörter, um allein den Farbreichtum dieser Rinder zu beschreiben. Sie lieferten Inspirationen für alte, fast vergessene Lieder. Die Tiere sind sehr robust, vermehren sich schnell und bedürfen lediglich minimaler Pflege. Und erst das Fell: weich, angenehm und robust, ideal als Material für langlebige Sessel und Sofas – und das im Design des Art déco (http://sezani.com/). Ein wahrer afrikanischer Traum. |
Bei einer morgendlichen Fahrt im Geländewagen erlebt man mit offenen Augen und Herzen das wahre Namibia in seiner beeindruckenden Landschaft. Spektakulär! Vielleicht nicht unbedingt etwas für das Kameraauge, aber umso mehr für das Herz: Frei umher streifendes Wild, eine bunt gefächerte Vogelwelt … Die Luft des Damara Veld ist prägend für alle Sinne, eine Wanderung erschließt die verborgenen Naturschätze.
Hier genießt man eine einfache, ehrliche und naturnahe Farmküche, fernab von Convenience Food und „Organic Tralala“. Die sympathischen Betreiber Bianca und Hans kümmern sich liebevoll um ihre Gäste, die wie Freunde empfangen und verwöhnt werden. Bianca gestaltet viele schöne Dinge wie z. B. Handtaschen aus Leder – sicher ein Souvenir der besonderen Art. Auch die praktisch und ansprechend gestalteten Zimmer verraten Biancas kreative Ader. Gäste können zwischen Halbpension, Bed & Breakfast und Camping mit Selbstversorgung wählen.
Text: Michael Iwanowski