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Interview mit Reiseberaterin Tanja Köhler: Von der Safari in Afrika bis zum Camping in Australien

Für unsere Kunden täglich Traumreisen nach Maß zu schneidern, birgt für unser Team immer auch die „Gefahr“ von großem Fernweh. Und so haben alle Mitarbeiter von Iwanowski mittlerweile Afrika und die ganze Welt bereist. Welche Erlebnisse unserer Kollegin Tanja Köhler dabei besonders in Erinnerung geblieben sind, verrät sie in unserem Interview:

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Wie wurde dein Interesse an Afrika geweckt?

Während eines sechsmonatigen Praktikums bei einem kleinen Reiseveranstalter in Swakopmund habe ich meine Liebe zu Afrika entdeckt. Weitere Reisen führten mich in den letzten Jahren nach Südafrika (Titelbild, auf dem Tafelberg), Mosambik, Botswana, Tansania und Simbabwe. Seit Oktober 2013 arbeite ich als Reiseberaterin bei Iwanowski‘s Reisen. In meinem Job habe ich das große Glück, dass ich mich jeden Tag mit diesem vielfältigen und beeindruckenden Kontinent beschäftigen darf.

Langschläfer oder Frühaufsteher – was trifft auf Reisen auf dich zu?

Das ist tatsächlich ein bisschen vom Urlaub abhängig. In Afrika bin ich definitiv eine Frühaufsteherin. Wer schon einmal dort war, der weiß, dass auch die Tiere zu den Frühaufstehern gehören und in den kühlen Morgenstunden aktiv sind. Um bloß nichts Spannendes zu verpassen, bleibt einem also gar nichts anderes übrig, als sich diesem Tagesablauf anzupassen: Man steht quasi mit (oder noch vor) der Sonne auf. In den meisten Safaricamps wird man je nach Jahreszeit gegen 05:00 Uhr durch den sogenannten Wake-up Call geweckt und findet dann schon eine Tasse Kaffee oder Tee vor seinem Zelt/Zimmer stehen. Meist bin ich sogar schon vor dem Weckruf wach, was mir zu Hause definitiv nicht passieren würde. Doch jeder, der einmal einen afrikanischen Sonnenaufgang erlebt hat, wird bestätigen, dass sich das frühe Aufstehen definitiv lohnt. Bei einem reinen Badeurlaub bin ich aber durchaus auch eher Langschläfer-Team.

Was ist neben Afrika dein liebstes Reiseziel?

Eine schwierige Frage … Einmal im Jahr muss es definitiv ein Skiurlaub sein. Die schneebedeckten Berge und das Panorama mag ich einfach unheimlich gerne. Ansonsten hat es jedes Reiseziel gegen Afrika relativ schwer, was bei mir zu Hause schon mal zu Diskussionen mit der besseren Hälfte führt 😉


Was ist die außergewöhnlichste Unterkunft, in der du bis jetzt übernachtet hast?

Ich habe das große Privileg, durch meinen Job schon in vielen sensationellen Unterkünften übernachtet haben zu dürfen. Ob es die Settlers Drift Tented Lodge im Kariega Game Reserve war, die Xudum Lodge der exklusiven &beyond-Kette im Okavango-Delta oder das Hoanib Valley Camp im einsamen Kaokoveld (zum Blogbeitrag)all diese Unterkünfte waren einmalig schön und jede für sich einfach unvergesslich. Trotzdem muss ich sagen, dass meine außergewöhnlichste Unterkunft über keinerlei materiellen Luxus verfügt hat, sondern einfach ein simples Iglu-Zelt am Strand war – und zwar am berühmten Whitehaven Beach der australischen Whitsunday Island.

Camping auf Whitsunday Island

2017 waren wir für vier Wochen in Australien unterwegs und natürlich durfte ein Besuch auf den Whitsundays nicht fehlen. Per Internetrecherche sind wir auf einen Anbieter gestoßen, der Campingequipment vermietet und die An- und Abreise per Boot zum Whitehaven Beach organisiert. Eine Nacht wildes Campen mitten im Nirgendwo, das hörte sich spannend an und sollte auch für ungeübte Camper wie uns machbar sein. Bei der Ankunft war ich ehrlicherweise ein bisschen enttäuscht. Der Strand wird in sämtlichen Medien als einer der weißesten Strände der Welt beschrieben, uns erwartete jedoch ein recht schmaler Sandstreifen, dazu mit jeder Menge Touristen. Durch einen schweren Sturm war das Meer relativ aufgewühlt und am Strand lagen viele kleine Äste und Laub – einen „Traumstrand“ hatten wir uns anders vorgestellt. „In welche Touristenfalle sind wir denn hier getappt?“, fragten wir uns und waren erstmal damit beschäftigt, unser Gepäck samt Zelt, Kühlbox und Wasserkanister vom Boot zum Strand und von dort zum Zeltplatz zu schleppen. Unsere Campsite entschädigte uns dann jedoch sehr schnell, denn wir bauten unser Zelt in direkter Strandlage auf, mit Abstand zu den anderen Touristengrüppchen. Ohne Handyempfang und Strom kann man nichts anderes machen als die Zeit zu genießen, zu schnorcheln und zu entspannen. Am Nachmittag verließen dann die ganzen Tagesbesucher den Strand und kehrten zurück auf Ihre Boote, die sie wieder ans Festland brachten. So kam doch noch das Gefühl von Robinson Crusoe und der einsamen Insel auf. Mit unserem Campingkocher machten wir uns Nudeln mit Tomatensoße und all das im Licht der untergehenden Sonne. Ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde. Da Bilder ja bekanntlich mehr sagen als tausend Worte, kommen hier ein paar Schnappschüsse unseres Inselabenteuers.


Welche Tierbeobachtung hat dich bisher am meisten beeindruckt?

Auch wenn Elefanten meine absoluten Lieblingstiere sind, gibt es eine Tierbeobachtung, die sogar mein Poolerlebnis mit den Elefanten im Somalisa Camp in Simbabwe (zum Blogbeitrag) noch übertrifft. 2014 war ich in Namibia und Botswana unterwegs und habe dort unter anderem die Dinaka Lodge beim Central Kalahari Game Reserve besucht. Die Gegend ist bekannt für die Kalahari-Löwen, die mit ihren charakteristischen schwarzen Mähnen ein besonders beliebtes Fotomotiv darstellen. Leider bin ich einem solchen Exemplar nicht begegnet, doch dafür hatte ich eine Begegnung der etwas anderen Art mit einem Löwenrudel. Zurück von einer Pirschfahrt im offenen Safarijeep, fuhr unser Guide mit uns langsam zum Hauptgebäude der Lodge, das eigentlich nur eine offene Plattform mit Reetdach war – ohne feste Wände oder Türen. Ein Löwenrudel, das vorher schon vor der Lodge herumgestreunt war, machte es sich langsam aber sicher neben unserem Jeep bequem.

Die Löwen begutachten neugierig ihre „Besucher“

Die Jungtiere tollten herum und das Weibchen lag träge im Gras. Das führte dazu, dass wir die Löwen aus nächster Nähe beobachten konnten; allerdings saßen wir auch im Wagen fest. So blieben wir geduldig im Jeep, unser Guide sprach über Funk mit seiner Frau, die im Hauptgebäude mit dem Abendessen auf uns wartete. Minute um Minute verstrich. Wir waren so nah an der Lodge, dass ich mit dem Handy WLAN-Empfang hatte und meinem Freund zu Hause schreiben konnte, in was für einer Situation ich mich gerade befand. Dank unseres Guides fühlten wir uns zwar die ganze Zeit sicher und gut aufgehoben, aber trotzdem waren wir froh, als die Löwen sich nach rund anderthalb Stunden zumindest ein bisschen bewegten und wir endlich aus dem Auto steigen konnten.

Manchmal benötigt man auf Safari einiges an Geduld …

Wohin geht deine nächste Reise?

Meine nächste Reise geht (leider) nicht nach Afrika. Auf meiner persönlichen Wunschliste steht das Beobachten von Orcas relativ weit oben, daher geht es im Juni zuerst für drei Nächte nach New York und von dort aus weiter nach Vancouver. Hier übernehmen wir einen Mietwagen und fahren dann durch den Westen Kanadas bis nach Calgary. Ich bin schon sehr gespannt, was mich dort erwartet, und hoffe auf Glück beim Whale Watching.

Welche Reiseziele stehen noch auf deiner Wunschliste?

Ich möchte unbedingt mal nach Neuseeland, das soll dann aber, ähnlich wie bei Australien, wieder eine rund vierwöchige Reise werden. So etwas macht man nicht jedes Jahr, daher wird es wahrscheinlich noch ein wenig dauern. Außerdem würde ich gerne mal nach Schweden reisen, gerne auch ein paar Tage mit dem Kanu unterwegs sein. Auch Österreich im Sommer, abseits der Skipisten, fände ich reizvoll. Überhaupt „fehlt“ mir noch relativ viel von Europa, hier zieht es mich besonders Richtung Portugal und Griechenland. Das sind wohl die Luxusprobleme, wenn das Herz an Afrika hängt …

Ihre Reise nach Afrika

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Iwanowski´s Individuelles Reisen
www.afrika.de
info[at]afrika.de
Tel.: 02133/26030

© Text und Fotos: Tanja Köhler

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