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Entspannung am Lake Kariba & Fotoshooting mit Elefanten im Hwange National Park

Ein Simbabwe-Reisebericht von unserer Afrika-Expertin und Reiseberaterin Tanja Köhler vom November 2018.

Nach spannenden Safaritagen im Mana Pools National Park ging es für unsere kleine Reisegruppe weiter nach Westen zum Lake Kariba. Während der Anreise im Kleinflugzeug döste ich ein und staunte nicht schlecht, als ich die Augen wieder öffnete und nur Wasser unter mir sah. So groß habe ich mir den See gar nicht vorgestellt. Tatsächlich handelt es sich um einen der weltweit größten künstlich angelegten Seen, der wegen seiner Ausmaße oft sogar als Inland-Ozean bezeichnet wird.

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Bumi Hills – ein Juwel am Lake Kariba

Unser Ziel war die Bumi Hills Safari Lodge, die zur Unterkunftsgruppe African Bush Camps gehört und auf einem Hügel am Kariba-See westlich des Matusadona National Park gelegen ist. An der Landebahn wurden wir von unserem Guide Maxwell begrüßt. Statt den direkten Weg zur Lodge zu nehmen, fuhr er uns über die „Scenic Route“, und der Weg hielt, was sein Name versprach. Hinter einer Kurve erwartete uns ein fantastischer Ausblick auf den See, an dessen Ufer sich riesige Impala-Herden am frischen Gras labten. Auch eine Elefantenfamilie war zum Trinken gekommen, und Warzenschweine lagen faul im Schatten herum. Ein gelungener Start für unseren heutigen Aufenthalt!

Die Warzenschweine sind tiefenentspannt und lassen sich durch den Besuch nicht stören


Über eine recht steile Straße erreichten wir schließlich die einmalig schön gelegene Lodge. Beim Eintreten raubte uns der Infinity Pool mit Blick auf den See und Palmenpanorama buchstäblich den Atem. Auch wenn man im See nicht baden kann (Nilpferde und Krokodile!), ist Bumi Hills ein perfekter Ort, um sich zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Vom Balkon unserer Chalets aus hatten wir eine tolle Sicht auf den See und den roten Sand am Ufer. Durch das Wasser sahen wir Elefanten stapfen – ein fantastisches Erlebnis.

Ein Elefant badet am roten Ufer des Lake Kariba

Dank der Nähe zum Matusadona National Park kommen hier auch Safarifans auf Ihre Kosten, wenngleich das Tiererlebnis nicht ganz mit dem in anderen Parks zu vergleichen ist.

Sundowner auf dem See

Wir unternahmen am Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem See. Auf den kleinen vorgelagerten Inseln tummelten sich Wasserböcke und auch einige Elefantenbullen, die wir während unseres Sundowners beobachteten. Die toten Bäume im Sonnenuntergang machen die Stimmung hier ganz außergewöhnlich. Bei der Rückfahrt zum Ufer bot sich uns ein absolutes Postkartenmotiv: ein Berg, dessen Form an den berühmten Tafelberg in Kapstadt erinnerte, hob sich im orangeroten Licht vor dem Seeufer ab – da haben wir nicht nur einmal auf den Auslöser gedrückt.

Wunderschön: Der Lake Kariba bei Sonnenuntergang

Spannende Gespräche am Abend

Am Lagerfeuer, wo man sich traditionell vor dem Abendessen trifft, führten wir spannende Gespräche mit Andrew, dem Manager der Lodge. Er ist Simbabwer in der fünften Generation, seine Eltern haben bei der sogenannten Landreform vor rund 14 Jahren ihre Farm verloren. Trotzdem ist er positiv gestimmt, und es ist ihm und all seinen Landsleuten zu wünschen, dass die Situation in Simbabwe weiterhin stabil bleibt und wieder mehr Menschen das Land als sicheres und vor allem faszinierendes Reiseziel wahrnehmen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Der Infinity Pool von Bumi Hills bei Sonnenaufgang

Am nächsten Morgen hieß es für drei von uns früh aufstehen. Am Abend vorher hatten wir uns dazu verabredet, heute den Sonnenaufgang betrachten zu wollen. Da die Lodge nicht eingezäunt ist und überall Wild herumstreifen kann, durften wir nicht allein zum Aussichtspunkt gehen und hatten schon fast ein schlechtes Gewissen, dass nun auch unser Guide so früh aufstehen musste, um uns zu begleiten. Mit der Kamera bewaffnet, schauten wir gen Osten, wo der See in völliger Ruhe vor uns lag, und warteten gebannt darauf, dass der rote Feuerball endlich über den Bergen erschien. Anschließend wartete ein köstliches Frühstück auf uns, und dann hieß es leider schon wieder Abschied nehmen vom Lake Kariba. Im Kleinflieger ging es weiter zum Hwange National Park, einem Paradies für Elefantenliebhaber.

Hwange National Park

Der Hwange National Park ist mit rund 14.650 km² das größte Naturschutzgebiet Simbabwes. Im Westen grenzt er an Botswana, im Osten an die Eisenbahnlinie und an die Straße von Bulawayo nach Victoria Falls. Der Park zählt zu den wildreichsten Tierreservaten der Erde und ist mit den Tierschutzgebieten in Ostafrika durchaus vergleichbar. Berühmt ist der Park für seine hohe Elefantendichte, aktuell belaufen sich die Schätzungen auf ca. 44.000 Tiere. Das entspricht ungefähr der Hälfte aller Elefanten in Simbabwe und ist eigentlich zu viel für die Fläche des Parks. Der zweite berühmte – und vielleicht auch berüchtigte – Bewohner des Parks ist der Afrikanische Wildhund. Sein unverdient schlechtes Image hat zwischen 1957 und 1975 dazu geführt, dass in Simbabwe 3.000 Tiere im Rahmen eines Programms zur Dezimierung schädlicher Tiere erschossen wurden. Gegenüber vom Hwange Airport gibt es mittlerweile das Painted Dog Conservation Center mit einer Auffangstation, in dem Besucher informiert und für den Schutz der Wildhunde sensibilisiert werden sollen.

Willkommene Stärkung

Unmittelbar nach der Landung erwartete uns eine freudige Überraschung: Wir erhielten ein Upgrade vom Somalisa Expeditions Camp ins Somalisa Camp. Auf dem Weg dorthin sahen wir schon die ersten Elefanten, noch nicht ahnend, dass wir von den Dickhäutern in den nächsten 24 Stunden so viele sehen würden, dass wir unserem Guide sagten, er müsse für Elefanten nun wirklich nicht mehr stoppen … Pünktlich zum Mittagessen hatten wir unsere Zimmer bezogen und waren bereit für den „Pizza Lunch“. Im Camp stand ein Steinofen, und fleißige Küchenhelfer brachten nach und nach Pizzaböden, die dann jeder nach Wunsch belegen konnte. Ein tolles Erlebnis und eine super Abwechslung.

Auf besonderer Mission

Anschließend hatten vier von uns eine ganz besondere Mission. Wer in den sozialen Medien nach Fotos vom Somalisa Camp sucht, wird jede Menge Selfies bzw. Fotos mit Elefanten am Pool finden – das wollten wir auch!

Einzigartiger Foto-Hintergrund

Der ursprünglich für die Gäste gebaute Pool wurde schnell von den Elefanten „übernommen“, denn die grauen Riesen sind Feinschmecker. Warum sich mit abgestandenem Wasser aus dem Wasserloch begnügen, wenn nur wenige Meter weiter ein sauberer Pool mit Frischwasser zum Trinken einlädt? Schnell war klar, dass ein neuer Pool für die Gäste her muss. Dieser wurde leicht erhöht gebaut, in unmittelbarer Nähe zum „Elefanten-Pool“ und mit besten Fotomöglichkeiten. Nach einer kurzen Site Inspection des Somalisa Expeditions Camp hatten wir noch etwa eine Stunde Zeit bis zur Pirschfahrt am Nachmittag. Schnell wurden die Bikinis angezogen, und zum Glück spielten auch die Elefanten mit und das Wasserloch bzw. der Elefanten-Pool war gut besucht. Neben jeder Menge Selfies konnten wir auch die Elefanten aus nächster Nähe beobachten und fotografieren und uns gleichzeitig in der Mittagshitze bei rund 35 Grad im Pool abkühlen. Es kann einem wirklich schlechter gehen!

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Von Wild Dogs und Elefanten am Wasserloch

Wie wahrscheinlich unschwer zu erkennen ist, wurden wir mit Elefanten regelrecht verwöhnt. Kein Wunder also, dass wir bei unserer Pirschfahrt am Nachmittag den Fokus lieber auf anderes Wild legen wollten. Selbstverständlich sind Tierbeobachtungen immer Glückssache, aber Wünsche kann man ja äußern, und so fragten wir unseren Guide Armstrong, wie hoch denn die Chance auf Wildhunde sei. Einige Minuten (und Elefanten) später sahen wir dann das zweite Fahrzeug des Camps etwas abseits des Weges stehen. Das ist meist ein gutes Zeichen, und die Aufregung stieg. Faul im Schatten lagen vor uns 6 Wild Dogs, die von unserer Anwesenheit wenig Notiz nahmen. Hin und wieder reckte einer von ihnen den Kopf, stand auf, lief ein paar Meter und ließ sich im Schatten des nächsten Buschs fallen. Das Prozedere wiederholte sich einige Male, immer begleitet vom Klicken der Kameras. In der Nähe befand sich ein Wasserloch, und wir vermuteten, dass die Hunde sich irgendwann auf den Weg dorthin machen würden. Dort angekommen, sahen wir sie schon antraben und das Wasserloch förmlich in Beschlag nehmen. Einem Elefantenbullen war das wohl nicht so geheuer, und er entschied sich, lieber woanders seinen Durst zu stillen. Anschließend war wieder Faulenzen angesagt, nur einer der Hunde witterte anscheinend ein paar Impalas, die in der Nähe fraßen. Offenbar war es aber noch zu warm (oder der Hunger nicht groß genug), sodass kein Jagdversuch erfolgte.

Die Wildhunde nehmen die Besucher kaum wahr

Unterwegs im Hwange National Park

Auf Pirschfahrt in der Dämmerung

Am nächsten Morgen war unser kleiner Buschflieger gegen 10:00 Uhr bereit, um uns nach Victoria Falls zu bringen. Wir hatten also noch ausreichend Zeit für eine weitere Pirschfahrt. Dieses Mal verließen wir die private Konzession, in der das Somalisa Camp liegt, und Armstrong fuhr mit uns in den Hwange National Park. Nach kurzer Zeit erspähten wir zwei Löwen, die es sich im Schatten gemütlich gemacht hatten. Auch wenn sie die meiste Zeit vor sich hindösten, hatte man den Eindruck, dass sie ganz genau mitbekamen, was um sie herum passierte. Da wir nun im National Park unterwegs waren, sahen wir deutlich mehr Autos, sowohl Fahrzeuge anderer Camps als auch Selbstfahrer, und der Vorteil einer privaten Konzession mit mehr Exklusivität und Ruhe stand uns einmal mehr deutlich vor Augen.

Tiefenentspanntes Löwenpärchen

Schließlich wurde es Zeit aufzubrechen, und es ging zur Landebahn, wo wir uns für zwei Tage vom Busch verabschiedeten und uns auf den Weg zurück in die Zivilisation nach Livingstone in Sambia machten. Hiervon mehr in meinem nächsten Bericht.

Ihre Reise nach Afrika

Wurde Ihre Reiselust geweckt? Eine aufregende Rundreise mit der Bumi Hills Safari Lodge sowie dem Somalisa Camp ist unsere Focus on Zimbabwe-Tour. Oder lassen Sie sich von Tanja Köhler und unserem Team beraten und planen Sie Ihre individuelle, maßgeschneiderte Reiseroute:

Iwanowski´s Individuelles Reisen
www.afrika.de
info[at]afrika.de
Tel.: 02133/26030

© Text und Fotos: Tanja Köhler

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