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Spannende Safaritage im abgelegenen Mana Pools National Park in Simbabwe

Ein Reisebericht von unserer Afrika-Expertin und Reiseberaterin Tanja Köhler vom November 2018.

Im November ging es für mich auf eine zehntägige Reise nach Simbabwe, Sambia und Botswana, um die Camps der Unterkunftskette African Bush Camps zu besuchen. Da ich noch nie in Simbabwe und Sambia gewesen war und auch die auf der Reiseroute liegenden Gebiete in Botswana Neuland für mich bedeuteten, zählte ich schon lange die Tage und die Vorfreude war grenzenlos. In den zehn Tagen habe ich dann auch so viel erlebt, dass all die neuen Eindrücke und Erfahrungen einen einzigen Bericht völlig sprengen würden; deshalb werde ich hier im Blog nach und nach von meinen Erlebnissen erzählen, und den Anfang macht gleich ein ganz besonderer Höhepunkt: der Mana Pools National Park in Simbabwe.

Inhalte

Anreise nach Mana Pools

Am Flughafen von Johannesburg traf sich unsere kleine Reisegruppe, die aus fünf Mitarbeitern von Reiseveranstaltern aus Deutschland und der Schweiz bestand und von zwei Mitarbeiterinnen von African Bush Camps begleitet wurde. Da ich noch niemanden von meinen Reisegefährten kannte, schaute ich mich am Gate, von wo aus der Flieger nach Harare starten sollte, neugierig um, und natürlich haben wir uns schnell gefunden und einander vorgestellt.

Einreise nach „African Time“ 

Nach einem kurzen Flug nach Harare erledigten wir die Einreiseformalitäten, was mit typisch afrikanischer Gemütlichkeit vor sich ging. Wir hatten Glück und es waren genügend Aufkleber für das KAZA UNIVISA vorhanden. Dieses Visum kostet 50 US$ pro Person, ist für 30 Tage gültig und berechtigt, beliebig oft zwischen Simbabwe und Sambia hin und her zu reisen. Das ist besonders praktisch, wenn man z. B. die Victoria Falls sowohl von Sambia als auch von Simbabwe aus besichtigen möchte. (Weitere Informationen zum KAZA UNIVISA finden Sie im entsprechenden Beitrag von Januar 2017.)
Zurück zur Gemütlichkeit: Die Aufkleber für das Visum sind nicht immer vorrätig und so freuten wir uns, dass am Schalter sogar sieben Stück vorhanden waren. Allerdings werden diese per Hand ausgefüllt und das dauert seine Zeit … Ein Mitreisender hat die Zeit gestoppt – jedes Visum nahm rund sechs Minuten in Anspruch, was bei unserer siebenköpfigen Reisegruppe schon eine gewisse Geduld erforderte.

Landeanflug auf das Kanga Camp

Das Warten hatte aber auch sein Gutes, zumindest unser Gepäck war schon da. In der Ankunftshalle wurden wir von einem Mitarbeiter der Firma Safari Logistics empfangen und zum Domestic Terminal begleitet. Hier hieß es dann warten auf unseren kleinen Flieger, der uns zum Mana Pools National Park bringen sollte.Da es am Morgen in Victoria Falls neblig war und die Flieger erst verspätet starten konnten, verzögerte sich der Abflug bis zum Nachmittag und wir saßen rund anderthalb Stunden in einer kleinen Wartehallte, bis es endlich weiterging. Zeit genug also, um sich kennenzulernen und, nachdem wir den Barangestellten ausfindig gemacht hatten, mit einem Savanna Light bzw. einem Windhoek Lager auf die bevorstehenden Tage anzustoßen.

Über den National Park

Mana Pools National Park: Der Mana Pools National Park liegt im Norden von Simbabwe zwischen dem Kariba-See und dem Sambesi. Das 2.500 km² umfassende Schutzgebiet wurde 1984 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Für Naturfreunde ist der Park ein unvergessliches Erlebnis. Mahagonibäume und Akazien säumen das Flussufer, riesige Baobab-Bäume ragen in den Himmel. In der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober sind die dauerhaft wasserführenden Tümpel meist die einzige Wasserquelle im weiten Umkreis und locken Elefanten- und Büffelherden sowie zahlreiche Antilopenarten an. Krokodile und Flusspferde ziehen sich dann aus den meist ausgetrockneten Seitenarmen des Sambesi in die wenigen verbleibenden wasserführenden Pools zurück, die dem Park seinen Namen gaben. Oft kann man hier auch viele Raubtiere beobachten, die ihrer Beute zum Wasser folgen.


Kanga Camp – Safari von der Terasse aus

Nach gut anderthalb Stunden im Kleinflugzeug landeten wir mitten im Busch, genauer gesagt am Dandawa Airstrip, wo bereits zwei Fahrzeuge des Kanga Camp auf uns warteten. Ein Gefährt transportierte unser Gepäck zum Camp, das zweite nahmen wir selbst in Beschlag. Auch in Simbabwe wird Umweltbewusstsein großgeschrieben und so erhielten wir alle eine wiederverwendbare Edelstahlflasche mit dem prägnanten Schriftzug „I am one less plastic bottle“. Dergestalt ausgerüstet, machten wir uns auf den kurzen Weg durch die Wildnis zum Camp. Erstaunlich, wie schnell ein paar Minuten in einem offenen Safarifahrzeug allen Reisestress vergessen machen! Das Kanga Camp liegt am Westrand des berühmten Mana Pools National Park in einer privaten Konzession und ist bekannt für die „Armchair Safari“. Das Camp liegt an der Kanga Pan – in der Trockenzeit die einzige Wasserstelle in einem Umkreis von ca. 10 km. Deshalb mussten wir nach der langen Anreise gar nicht mehr in einen Safarijeep steigen, sondern konnten bequem auf der Terrasse des Camps sitzen und das Treiben am Wasserloch beobachten.

Ich hatte mir die Camps natürlich vor Reisebeginn im Internet angeschaut und war zugegebenermaßen etwas skeptisch, ob das Wasserloch denn tatsächlich so gut besucht ist – oder ob einfach nur zur richtigen Zeit die richtigen Fotos geschossen wurden. Schnell wurde mir klar, dass hier wirklich nicht übertrieben wurde. Schon zum Sundowner gesellte sich eine Elefantenfamilie zu uns, die so nah an uns vorbeitrottete, dass wir uns fragten, wer hier eigentlich wen beobachtet. Während des Abendessens wurden dann aber wirklich alle Erwartungen übertroffen (mein Tipp: Setzen Sie sich so, dass Sie in Richtung Wasserloch schauen). Zwei Löwen pirschten sich zum Trinken heran, einen Leoparden konnten wir aus der Ferne beobachten, eine kleine Gruppe Büffel zeigte sich ebenfalls, eine Hyäne machte durch ihr Lachen auf sich aufmerksam und immer wieder zogen Elefanten vorbei. In Summe also vier der Big Five – und wir waren noch nicht einmal einen Tag in Simbabwe unterwegs. Das ließ die Erwartungen für den nächsten Tag natürlich steigen.

Am Wasserloch zeigen sich nicht nur die Big 5, sondern auch viele andere Tierarten.

Duschen in der Wildnis

Meine Zimmernachbarin und ich durften im Honeymoon-Zeltchalet übernachten. Es lag relativ weit weg vom Hauptbereich, und zwar genau in der Richtung, wo wir vorher den Leoparden gesehen hatten … Auf dem Weg zurück zu unserem Zelt fragten wir unseren Guide bestimmt dreimal, ob es denn sicher sei, jetzt noch die Außendusche zu benutzen. Einerseits sehnten wir uns nach dem Flug nach einer Dusche, andererseits waren da ganz schön viele Geräusche, die wir nicht richtig zuordnen konnten. Da unser Guide uns mehrfach versicherte, dass Duschen kein Problem sei, nahmen wir unseren Mut zusammen und duschten so schnell wie wahrscheinlich selten zuvor. Müde und zufrieden schliefen wir ein und wurden am nächsten Morgen durch den allseits bekannten „Wake up Call“ geweckt.


Auf zum Sambesi-Fluss

Wer schon einmal auf Safari war, der weiß, dass man morgens mit der Sonne aufsteht und am Abend mit der Sonne schlafengeht. Das Schlafengehen klappt zwar nicht immer, aber definitiv das frühe Aufstehen. Auch wenn ich zu Hause keine wirkliche Langschläferin bin, um 05:30 Uhr stehe ich normalerweise trotzdem nicht auf. Auf Safari macht mir das aber wenig aus und meist bin ich schon vor dem Weckruf von alleine wach. Es ist immer wieder schön, wach zu liegen, den Geräuschen der Natur zu lauschen und in der Ferne die ersten Sonnenstrahlen zu beobachten.


Die wahre Größe der Elefanten

Rund eine halbe Stunde später laufen wir gut gelaunt zum Frühstück, anschließend sitzen wir, die Kamera immer griffbereit, im Safarijeep und freuen uns auf die Fahrt an das Ufer des Lower Zambezi. Unterwegs geht es durch Mopane-Waldgebiete, die besonders bei Elefanten sehr beliebt sind. Hier erleben wir etwas, was wohl bei den meisten Safarireisenden weit oben auf der Wunschliste der Fotomotive steht. Ein riesiger Elefantenbulle erhebt sich auf die Hinterbeine und streckt sich weit nach oben, um an das schmackhafte grüne Laub zu kommen. Unglaublich, wie der graue Riese sein Gewicht balanciert und sekundenlang für uns Modell steht.

Zelten am Fluss im Zambezi Expeditions Camp

Nachdem wir unterwegs gepicknickt haben, kommen wir am frühen Nachmittag im Zambezi Expeditions Camp an, das malerisch schön am Fluss liegt. Auf der anderen Seite sehen wir Sambia und den Lower Zambezi National Park. Die Mittagspause wird zum Entspannen genutzt. Vor den einfach und rustikal eingerichteten Zelten stehen bequeme Safaristühle, und statt zu lesen, lassen wir nur den Blick über die traumhaft schöne Landschaft schweifen und beobachten die Nilpferde, die immer wieder ihre Köpfe aus dem Wasser stecken.


Aufregende Kanu-Safari

Am Nachmittag werden wir ca. 8 km flussaufwärts gefahren und steigen dort jeweils zu zweit mit einem Guide in ein Kanu. Vorher gibt es noch eine Sicherheitsunterweisung, schließlich wimmelt es im Fluss von Krokodilen und Nilpferden. Angst haben muss man aber nicht. Die Guides kennen sich super aus und wissen ganz genau, wie man sich zu verhalten hat. Die Stille auf dem Wasser ist herrlich und es bieten sich viele tolle Fotomotive aus einer ganz anderen Perspektive. Einmal kommt sogar eine Elefantenfamilie zum Trinken an den Fluss und wir beobachten, wie die Tiere ganz ungestört und friedlich im Wasser planschen. Bei unserer Rückkehr ins Camp werden wir schon mit einem Lagerfeuer und den traditionellen Sundowner Drinks erwartet. Unser Abendessen und die gemütliche Runde am Lagerfeuer werden mehrmals von einem großen Elefantenbullen unterbrochen, der häufig im Camp unterwegs ist. Wenn so ein riesiges Tier nur zwei Meter entfernt an einem vorbei stolziert, dann hält man schon mal den Atem an und vergisst auch, ein Foto zu machen. Manche Erlebnisse lassen sich halt nicht fotografisch festhalten.

Unberührtes und ursprüngliches Afrika

Ich habe das große Glück, in den letzten acht Jahren safaritechnisch wirklich schon viel gesehen und erlebt zu haben, aber die Tage im Mana Pools National Park werde ich so schnell nicht vergessen. Die unglaubliche Einsamkeit und Abgeschiedenheit findet man heutzutage nur noch selten im Südlichen Afrika, und ich hoffe, dass dieses Fleckchen Erde sich seine Ursprünglichkeit trotz Tourismus noch lange Zeit bewahren kann.

Im nächsten Beitrag werde ich von entspannten Tagen am Lake Kariba sowie spannenden Momenten mit Elefanten im Hwange National Park berichten.

Ihre Reise nach Afrika

Wurde Ihre Reiselust geweckt? Eine aufregende Rundreise mit dem Kanga Bush Camp sowie dem Zambezi Expiditions Camp ist unsere Focus on Zimbabwe-Tour. Oder lassen Sie sich von Tanja Köhler und unserem Team beraten und planen Sie Ihre individuelle, maßgeschneiderte Reiseroute:

Iwanowski´s Individuelles Reisen
www.afrika.de
info[at]afrika.de
Tel.: 02133/26030

© Text und Fotos: Tanja Köhler, Unterkunftsbilder: African Bush Camps

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