Im folgenden Reisebericht schreibt Tanja Köhler (Iwanowski’s Reisen ) über ihre Namibia und Botswana-Reise im November 2014:
„Nachdem mich meine beiden letzten Reisen nach Südafrika und Mosambik geführt haben, hieß es dieses Jahr endlich wieder: Auf nach Namibia und (für mich zum ersten Mal) Botswana! Nach der Ankunft in Windhoek und der Übernahme unseres Allradwagens machten wir uns auf Richtung Norden zu unserer ersten Unterkunft, der Waterberg Plateau Lodge.
Die Chalets mit Terrasse und eigenem kleinen Pool bieten einen traumhaften Blick über die endlosen Weiten der Kalahari. Ein toller Ort zum Ankommen und Seele baumeln lassen. Eine erste Pirschfahrt oder Wanderung auf einem der vielen angebotenen Trails machen das aufkommende Afrikagefühl perfekt.
Über Rundu und Popa Falls führte uns unsere Reise durch den Caprivi bis zur Nkasa Lupala Tented Lodge. Die umweltfreundliche Lodge, die weitestgehend durch Solarenergie betrieben wird, liegt mitten in der Natur und ist nicht eingezäunt. Nachts in meinem Zelt fragte ich mich schon manchmal, welches Tier da wohl gerade am Fluss trinkt oder, nur durch eine Zeltwand getrennt, an mir vorbeiläuft. Besonders zu empfehlen ist hier die Combo Tour, die aus Pirschfahrt und Bootsfahrt besteht und bei der wir neben Elefanten, Büffeln und verschiedenen Antilopenarten auch viele Hippos vom Boot aus beobachten konnten.
Reise durch Botswana
Nach unkomplizierten Einreiseformalitäten hatte ich dann das erste Mal botswanischen Boden unter den Füßen und wir machten uns auf zum Chobe Elephant Camp, welches auf der noch ruhigen Ngoma Seite des Chobe Nationalparks liegt. Hier ist es nicht so wuselig und touristisch wie rund um Kasane. Das 2013 eröffnete Camp hat einen traumhaften Blick über den Chobe River und die komfortablen Bungalows lassen keinen Wunsch offen.
Die Pirschfahrten mit den erfahrenen Guides waren ein tolles Erlebnis, von riesigen Elefantenherden die im Fluss planschten, über Löwen und sogar Wild Dogs, sind wir hier voll auf unsere Kosten gekommen. Schweren Herzens nahmen wir nach drei Übernachtungen Abschied und fuhren über Gweta nach Maun, wo wir nach einer Übernachtung in ein kleines Flugzeug stiegen, welches uns in Okavango Delta brachte.
Die Xudum Okavango Delta Lodge liegt ca. 90 Minuten Fahrtzeit von der Landebahn entfernt, so dass bereits die Anfahrt zur Lodge einer kleinen Pirschfahrt gleicht. Die Lodge selber übertraf dann all unsere Erwartungen. Es ist kaum zu glauben, welch ein Luxus uns mitten im Busch geboten wurde.
Jedes Zimmer verfügt über einen eigenen kleinen Swimmingpool, ein riesiges Doppelbett, ein tolles Badezimmer mit Dusche, Badewanne und Außendusche sowie eine kleine Aussichtsplattform mit bequemen Couchen auf dem Dach der Zimmer. Die angebotenen Mahlzeiten, von Frühstück, über Mittagessen, Kaffee&Kuchen und Abendessen, waren ausnahmslos köstlich, wir konnten gar nicht so viel essen, wie uns angeboten wurde. Nach zwei unvergesslichen Tagen brachte uns der kleine Flieger zurück nach Maun und wir machten uns auf in Richtung Zentralkalahari.
An der nördlichen Grenze des Central Kalahari Game Reserve ist die Dinaka Safari Lodge mit nur sechs komfortabel ausgestatteten Safarizelten auf Holzstelzen eine sehr persönliche Unterkunft. Wir waren hier die einzigen Gäste und wurden herzlich von den Eigentümern David und Chantelle empfangen.
Die erste Pirschfahrt am Nachmittag startet etwas ruhig und außer ein paar Kudus sahen wir nicht besonders viel. Plötzlich regte sich aber der Funk im Auto und Chantelle gab durch, dass ein großes Kalahari-Löwenmännchen gerade am Wasserloch der Lodge trank.
Wir machten uns also schnell auf den Weg zurück zur Lodge und inzwischen war auch eine Löwin mit ihren fünf Jungen zum Trinken erschienen. Die Jungtiere, die mit zwei Jahren fast ausgewachsen waren, erbeuteten direkt neben unserem offenen (!) Safarifahrzeug einen Vogel und jagten danach um unser Auto, um sich die Beute gegenseitig abzunehmen. Wir saßen also mit David im Safarifahrzeug, Chantelle stand in der Lodge, die über keine Wände oder Türen verfügt und um uns herum lagen bzw. liefen und spielten sieben Löwen.
Den geplanten Grillabend konnten wir vergessen, das Feuer wurde immer kleiner, das Licht immer weniger und wir saßen immer noch im Auto fest, weil die Löwen es sich langsam richtig gemütlich gemacht hatten rund um unser Auto. Ein wirklich einmaliges Erlebnis. Nach ungefähr 1 ½ Stunden konnten wir endlich aus dem Auto klettern und saßen dann alle zusammen hinter der Bar, da wir von hier aus den besten Blick auf die Löwen hatten, die nach wie vor in ca. 15 Meter Entfernung von der Lodge im Gras lagen. So ein spannendes Abendessen hatte ich wohl noch nie.
Nach diesem Abenteuer ging unsere Reise langsam dem Ende zu und wir machten uns über Ghanzi und Gobais zurück auf den Weg nach Windhoek, von wo aus es nach unvergesslichen drei Wochen wieder nach Hause ging.“
- Reisedauer: 3 Wochen
- Reisezeit: November
- Art des Wagens: Budget Gruppe L, 4×4 Double Cab
- Gefahrene Strecke: ca. 3.800 km
- Optimale Reisezeit: Mai – Oktober
- Nötige Impfungen: keine Pflichtimpfungen
- Einreiseformalitäten: für Namibia & Botswana kein Visum notwendig; beim Abstecher nach Victoria Falls wird ein Visum verlangt, dieses kann vor Ort gekauft warden
Die Reise entpricht in etwa der Tour „Namibia und Botswana für Selbstfahrer“ von Iwanowski’s Reisen
© Text und Bilder: Tanja Köhler
Über Tanja Köhler:
Tanja Köhler ist Expertin für Südafrika, Mosambik, Namibia und Botswana bei Iwanowski’s Reisen. Sie kennt Namibia durch einen sechsmonatigen Aufenthalt in Swakopmund während ihres Studiums des Tourismus- und Eventmanagements. Hier arbeitete sie bei einem lokalen Reiseveranstalter und lernte Namibia, unter anderem bei einer Campingsafari durch das Kaokoland, kennen und lieben. Der Afrikavirus ist seitdem ausgebrochen und weitere Reisen führten sie nach Südafrika, Botswana und Mosambik. Sie erreichen Tanja Köhler unter der Durchwahl 02133-260331 oder per Email: tkoehler@afrika.de