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Safari durch drei Länder im Südlichen Afrika – Südafrika, Simbabwe und Botswana

Ein Reisebericht von Claudia Heinrich, PR und Marketing bei Iwanowski’s Individuelles Reisen.

Inhalte

In kurzer Zeit so viel und so intensiv wie möglich Afrika sehen und erleben: schöne Nationalparks mit wilden Tieren, alte Kulturen und ein bisschen Abenteuer. Das klingt nach einem perfekten Plan, den ich im Januar 2020 mit Hilfe von Sunways Safaris und Iwanowski’s Reisen im „Roten Elefanten“, wie der auffallende Safari Truck von Sunways Safaris liebevoll genannt wird, direkt in die Tat umsetzte.
Zum Glück war auf der anstehenden Tour Simbabwe und Botswana als geführte Safari noch ein Plätzchen für mich frei und so stand einer neuen Entdeckungsreise auf diesem spannenden Kontinent nichts mehr im Wege.

Unser Gefährt für die nächsten 2 1/2 Wochen

Die nächsten 16 Tage geht es mit einer kleinen Gruppe durch Südafrika, Simbabwe und Botswana. Der Kruger National Park, Great Zimbabwe Ruins, die Nationalparks Matobo, Hwange und Chobe sowie natürlich die Victoria Falls und das Okavango Delta stehen auf dem Programm. Etwa 6.400 km liegen vor uns – auf asphaltierten sowie überfluteten Straßen, im holprigen Gelände, auf dem Wasser und in der Luft. Unsere Unterkünfte können unterschiedlicher nicht sein: Vom 4-Sterne-Hotel mit Spa bis zum Zwei-Mann-Zelt mit Busch-Toilette ist alles dabei. 


Das macht auch den Reiz dieser abwechslungsreichen Reise aus: immer wieder neue Eindrücke, immer wieder neue Herausforderungen.
Ganz wichtig bei einer solchen Unternehmung sind natürlich die Guides. Wir hätten es wirklich nicht besser treffen können: William, man nennt ihn auch den afrikanischen Eddie Murphy, und unser Spitzenkoch Norman brachten uns immer sicher, gut genährt und mit unendlich viel Wissen angereichert durch unser Abenteuer Afrika.


Etwas Zeit für Soweto

Doch bevor es richtig losgeht, habe ich noch einen Tag in Johannesburg, unserem Start- und Zielpunkt, zur freien Verfügung und buche spontan einen Ausflug nach Soweto.
Es geht vorbei an belebten Straßen mit eifrigen Händlern und dem riesigen Chris Hani Baragwanath Hospital, dem mit ca. 3.200 Betten drittgrößeten Krankenhaus der Welt.
Auf der legendären Vilakazi Street haben zwei Friedensnobelpreisträger gelebt: Nelson Mandela (sein Haus ist für Touristen geöffnet) und Desmond Tutu. Hier herrscht reges Treiben. Restaurants und Bars laden heute zum Verweilen ein, Krempel und Nippes zum Stöbern.


Die Türme des ehemaligen Heizkraftwerks im Stadtteil Orlando sind heute bunt angemalt und dienen als eine Art Freizeitpark mit verschiedenen Aktivitäten, wie Paintball und Bungee Jumping. Der Ausblick von oben muss wohl spektakulär sein.

Zwischen den Orlando Towers kann man Bungee springen

Geschichte Sowetos

Soweto („South Western Township“) entstand offiziell 1963, als verschiedene schwarze Vorstädte im Südwesten Johannesburgs zu einer neuen Einheit zusammengeschlossen wurden. Die Geschichte des wohl berühmtesten Townships reicht aber wesentlich weiter zurück und ist eng mit der Entdeckung der Goldfelder 1886 verbunden. Damals wurden die öden und kaum besiedelten Savannenregionen von immer mehr schwarzen Arbeitern besiedelt, die durch relativ hohe Löhne angelockt wurden. Die Verwaltung schätzte den Arbeitskräftebedarf lediglich als vorübergehend ein, weshalb auch keine Behausungen gebaut wurden: eine folgenreiche Fehleinschätzung.
1904 lebten bereits über 110.000 Arbeiter in der Umgebung, als aufgrund der unhygienischen Wohnbedingungen die Pest ausbrach. Die Menschen mussten die Elendsquartiere verlassen und zogen in Behelfssiedlungen wie Pimville (1905) um. Diese Maßnahmen und der Bau weiterer Siedlungen standen jedoch in keinem Verhältnis zur Zahl der Zuziehenden, die Folge waren illegale Barackenlager. Der Zweite Weltkrieg verstärkte diese Entwicklung, weil viele weiße Südafrikaner im Krieg dienten und durch schwarze Arbeitskräfte ersetzt wurden.
1951 stellte das Administration Board, eine Art Verwaltungsgesellschaft, einen Siedlungsplan auf und begann mit dem Bau von Kanalisation, Straßen und Wasserleitungen. Bis 1956 entstanden rund 6.000 kleine Ziegelhäuser.
Mitte der 1970er-Jahre wurden weitere Slum-ähnliche Behausungen durch menschenwürdigere Unterkünfte ersetzt. Zu dieser Zeit entwickelte sich Soweto auch zum Symbol des Kampfes gegen die Apartheid: Am 16. Juni 1976 demonstrierten viele Tausend Schüler und Lehrer gegen eine Verordnung, mit der Afrikaans – die Sprache der Unterdrücker – neben Englisch als zweite Pflichtsprache an den Schulen eingeführt werden sollte. Die friedliche Demonstration wurde von der Polizei brutal niedergeschlagen und forderte über 500 Opfer. Einer von ihnen war der erst 12-jährige Hector Pieterson. Das nach ihm benannte Museum (Foto r.) erinnert an die grausamen Ereignisse. 
Ab 1983 war Soweto eine „eigenständigeStadt mit einer kommunalen Selbstverwaltung samt Bürgermeister und Stadtrat. In Wirklichkeit entschied allerdings nach wie vor das West Rand Administration Board über das Schicksal der Township-Stadt.
Seit 2002 ein Stadtteil Johannesburgs, darf man sich Soweto nicht als eine homogene Ansiedlung von Einheitshäusern vorstellen. Neben den gefährlichen No-Go-Areas (z. B. White City) gibt es hier durchaus noble Viertel wie Dube oder Orlando West (Foto r.), die die Besucher in Staunen versetzen.
Aus Iwanowski’s Reiseführer Südafrika

Handzeichen für die Sammeltaxis in die einzelnen Viertel

Nach zahlreichen Informationen zur bewegten und bewegenden Geschichte des Stadtteils stärken wir uns mit dem hier üblichen Snack für zwischendurch: einem Kota. Weißbrot mit Fritten und Käse, dazu Soßen nach Wahl. Naja, es muss ja nicht immer Salat sein …


Kruger National Park

Am folgenden Tag geht es früh los. Die erste Etappe ist ein Besuch im Kruger National Park, wo wir in einer Blockhütte im Letaba Camp übernachten. Beim ersten gemeinsamen, selbst zubereiteten Abendessen im Freien stellen wir uns vor. Wir sind insgesamt sieben Mitreisende: eine Amerikanerin, vier Australier und (mit mir) zwei Deutsche. Unsere Guides: William aus Südafrika und Norman aus Simbabwe. Na, wenn das kein bunt zusammengewürfelter Haufen ist. Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Wochen und ziehen uns satt und etwas müde vom ersten Tag und den vielen Eindrücken in unsere bescheidenen, aber gemütlichen Hütten zurück.

 

Früh geht es los, den Kruger National Park zu erkunden. Affen, Elefanten und Giraffen kreuzen unseren Weg und schlendern unbeeindruckt über die asphaltierte Straße. An den Wasserlöchern herrscht viel Betrieb. Die Dickhäuter schlürfen mit ihren Rüsseln das kühle Nass aus den Trögen.


Es bleibt noch Zeit für eine kurze Lunchpause, bevor wir den Park verlassen und zu unserer heutigen Unterkunft, der Awelani Lodge, aufbrechen.
Nachdem wir unser geschmackvoll eingerichtetes, permanentes Safari-Zelt bezogen haben, geht es direkt zur Abkühlung in den schönen Pool.  


Am nächsten Morgen steht schon unserer „Roter Elefant“ abfahrbereit. Heute haben wir einiges vor, denn in ein paar Stunden werden wir die Grenze nach Simbabwe passieren. „Good bye South Africa … Hello Zimbabwe“.


Und hier geht die Reise weiter.

© Text und Fotos/Video: Claudia Heinrich

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