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Sonne, Strand und Sansibar – Tansanias Trauminsel(n) im Indischen Ozean

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Schon der Anflug auf die Insel im Indischen Ozean verspricht Urlaubsfeeling der Extraklasse. Nach einer Woche im Safari-Fahrzeug (siehe Beitrag Auf Pirsch in Tansanias Norden) mit täglicher „Afrikanischer Massage“ (so nennen die Guides die holprige Fahrt im Geländewagen) freuen meine Kollegin Vivien und ich uns auf ein paar Tage Sonne, Strand und Sansibar.

Tansanias melting pot – Sansibar Island

„Sansibar“ – der Name allein weckt Fernweh und Sehnsüchte, man denkt an weiße Sandstrände, türkisfarbenes Meer und eine spannende Mischung aus afrikanischer und orientalischer Kultur. Etwas verwirrend ist hingegen, wofür er steht: „Sansibar“ heißt sowohl der Archipel vor der Küste Tansanias als auch der darauf befindliche halbautonome Teilstaat mit der Hauptstadt Stone Town.


Im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man auch die Hauptinsel „Sansibar“, obwohl diese eigentlich „Unguja“ heißt, was übrigens übersetzt so viel bedeutet wie „Ostschale“.
Durch seine exponierte Lage wurde Sansibar im Laufe der Jahrhunderte zu einem Schmelztiegel der Kulturen. Hier lebten, herrschten und handelten unter anderem Ostafrikaner, Perser, Araber, Portugiesen, Briten und Inder und alle haben die Entwicklung des Archipels geprägt. Seien es Architektur oder Riten, Gewohnheiten und Bräuche, seien es Küche, Religion oder die Menschen selbst – die unterschiedlichen Einflüsse und das Zusammenspiel vieler Kulturen haben einen Mix erschaffen, den es so wahrscheinlich nirgendwo sonst gibt.

Sonnenuntergang im Hafen von Stone Town

Eins ist in dieser bewegten Geschichte allerdings so nie passiert: der Tausch Sansibars gegen Helgoland, den das Deutsche Reich gemäß einer populären Annahme mit den Briten getätigt haben soll. Hierbei handelt es sich um eine politisch motivierte Verzerrung der historischen Fakten. Tatsächlich gehörte Sansibar nie zum deutschen Kolonialreich. (Aus dem Reiseführer 101 Tansania von Andreas Wölk)

Willkommen im Paradies

Nach etwa zwei Stunden Fahrt erreichen wir unsere Unterkunft im Osten der Insel: das Michamvi Sunset Bay Resort. Eine traumhaft schöne Hotelanlage direkt am Strand.


Brad, der südafrikanische Manager, heißt uns herzlich willkommen. Später lernen wir noch seine Mitarbeiterin Simone kennen. Sie ist vor sieben Jahren von München nach Sansibar gegangen und freut sich immer, wenn Gäste aus Deutschland da sind.

Familienidylle bei Sonnenuntergang

Doch besonders berühmt sind das Michamvi Sunset Bay Resort und die Kae Funk Beach Bar, etwa 500 Meter den Strand entlang, für die hiesigen spektakulären Sonnenuntergänge. Gäste und Einheimische versammeln sich allabendlich für das gemeinsame Erlebnis.
Mit ein paar Beats als Untermalung und dem richtigen Getränk in der Hand kann das Schauspiel dann auch losgehen.

Wir sind ja nicht zum Vergnügen da!

Auch im Urlaubsparadies Sansibar wird natürlich gearbeitet. Also heißt es, rein ins Auto und ab zu einigen Unterkünften, die von uns begutachtet werden wollen. Man beachte dabei die geschmackvolle Matte im Fahrzeug zu unseren Füßen – Nein, das ist kein „Perser“ 😉

Zu besichtigen ist ein neues Resort im Norden der Insel. Das Zuri Zanzibar: groß, stylish, extravagant. Manager William führt uns durch die moderne Anlage. Eine eindrucksvolle Treppe zieht sich vom Eingang bis hinunter zum traumhaften Strand. Zwischenstopps kann man in den diversen Restaurants, im Spa- oder Yoga-Bereich oder am Pool einlegen.
Am Ende erwartet den Gast ein weißer Sandstrand mit diversen Annehmlichkeiten. Die einzelnen Bungalows lassen keine Wünsche offen und natürlich müssen wir auch die Extras, wie hier das Privat-Trampolin, testen. Da man in Afrika keine Einladung zum Essen ablehnen kann, sehen wir uns auch diesmal vor einem reich gedeckten Tisch mit allerlei Köstlichkeiten. Gut gestärkt geht es noch schnell durch den hauseigenen Spice Garden.


Etwas familiärer geht es im Matlai Boutique Hotel zu. Die deutsche Besitzerin Inge führt uns durch ein Gartenparadies voller romantischer Örtchen. Ideal für Honeymooner und Heiratswillige. Für die hat die sympathische Gastgeberin etwas ganz besonderes zu bieten: Jedes Paar pflanzt am Hochzeitstag seine eigene Palme im Garten, die an dieses besondere Ereignis erinnert. Bei erneuter Wiederkehr, wird ein Erinnerungsstein gesetzt. Viele glückliche Paare kommen immer wieder hierher zurück, was ihnen nicht zu verdenken ist.
Mit nur insgesamt sechs Suiten bietet die Unterkunft jedem Gast seine Privatsphäre.

Poolanlage der Villa Kidosho

Beeindruckende Pool-Landschaften, eine im orientalischen Bereich, der Villa Kidosho (2 Zimmer: Sonne und Mond), und eine im afrikanischen Bereich, dem Asili House (4 Zimmer: Erde, Feuer, Luft und Wasser), lassen keine Wünsche offen. „Die beiden Themenbereiche spiegeln die Geschichte und die Kultur der Insel wider“, erklärt Inge. Sie liebt das harmonische Zusammenwirken der jeweiligen Einflüsse und so erstrahlen arabische und afrikanische Stilelemente in den geschmackvoll dekorieren Schlafgemächern und Lounges.


Eine Besonderheit und sehr romantisch ist das private Open-Air Kino. Hier kann man sich alte Filme unterm afrikanischen Sternenzelt ansehen. Klassiker wie „Out of Africa“ sind dabei natürlich der Renner. Auch das kulinarische Verwöhnprogramm geht hier weiter: Zum Abschluss der Führung gibt es selbst gemachtes Mango-Eis direkt vom Insel-Italiener.

Stone Town – Zwischen Rockmusik und Plattenbau

Sansibars prominentester Sohn wurde am 5. September 1946 in Stone Town unter dem Namen Farrokh Bulsara als Kind eines britischen Regierungsangestellten geboren. 30 Jahre später war er unter seinem Künstlernamen Freddie Mercury  als Frontman der Band Queen weltberühmt. Obwohl Mercury nur eine sehr kurze Zeit in Stone Town verbrachte und nie in seine Heimat zurückkehrte, hat man nach seinem Tod 1991 das Geburtshaus mit einem kleinen Gedenkschild versehen.

Etwas außerhalb des historischen Kerns von Stone Town trifft man auf deutsche Bausünden aus den 1960er-Jahren. Die Plattenbauten sind Zeugnisse einer Völkerfreundschaft zweier Staaten, die beide längst nicht mehr existieren. Aufständische sansibarische Sozialisten vertrieben im Januar 1964 gewaltsam die herrschende arabische Oberschicht und riefen die Volksrepublik von Unguja und Pemba aus. Eine der ersten Amtshandlungen des Präsidenten des neuen sozialistischen Staates war die Anerkennung der DDR, die sich wiederum mit einer Entwicklungshilfe in Form der typischen Plattenbauten bedankte, um damit der steigenden Nachfrage nach Wohnraum in Sansibar-Stadt gerecht zu werden. Dass die Volksrepublik im Sansibar-Archipel nur drei Monate später mit der Republik Tanganjika auf dem Festland verschmolz, um den heutigen Staat Tansania zu begründen, tat dem Projekt keinen Abbruch. Bis heute existieren diese Gebäude, die vor Ort nur Njumba za Wajerumani (Häuser der Deutschen) genannt werden. Und nach wie vor erfüllen sie ihren Zweck als Wohnhäuser. (Aus dem Reiseführer 101 Tansania von Andreas Wölk)

Sansibar – Tauch- und Schnorchelparadies

Der Vorteil eines Urlaubs in einem Inselparadies ist, dass man, umgeben von Wasser, wunderschöne Schnorchel- und Tauchreviere erkunden kann. Da lohnt sich natürlich ein Ausflug per Boot. 


Unsere Tour war inklusive eines köstlichen Mittagessens, Schnorchelausrüstung und Time-Out auf einer traumhaften Sandbank. Die dominierenden Farben des Tages waren Blau, Türkis und Weiß.

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„The Rock“ Zansibar

Zu den größten Attraktionen der Insel gehört zweifelsohne „The Rock“. Auf einem – dank der starken Gezeitenwirkung überschaubaren – Felsen im Meer thront eine urige kleine Hütte. Sie beherbergt ein nicht gerade günstiges Restaurant, das allerdings sehr touristisch wirkt – laut, hektisch und überfüllt.


Wir haben es bei einem Getränk auf der (wesentlich ruhigeren) Terrasse bewenden lassen. Wer die Qualität der Küche testen möchte, sollte auf jeden Fall vorher reservieren.
So geht unser letzter Tag auf Sansibar und unsere Reise in Tansania zu Ende. Wir haben in der kurzen Zeit viel gesehen und nehmen unvergessliche Erlebnisse mit nach Hause.

Fazit: Tansania ist ein Land mit atemberaubenden Landschaften, einem unvergleichlichen Tierreichtum, Stränden zum Träumen und fast schon zu kitschigen Sonnenuntergängen …

Hakuna Matata! Wir werden wohl wiederkommen.

© Text: Claudia Heinrich
© Fotos und Video: Vivien Peiffer und Claudia Heinrich (Redaktion)

Teil 1 der Tansania-Reise: Auf Pirsch in Tansanias Norden – Ngorongoro-Krater, Serengeti & Co.

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