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Ein Besuch im Damaraland und Twyfelfontein
Unsere Reise durch Namibia geht weiter. Noch immer beeindruckt vom Sossusvlei und unseren Erlebnissen in Swakopmund sitzt unsere kleine Gruppe voller Vorfreude auf die kommenden Abenteuer wieder im Bus. Nach ein paar Kilometern entlang der Küste, vorbei an alten Schiffswracks und staubigen Ortschaften, lassen wir den Atlantik hinter uns und fahren wieder landeinwärts. Die Landschaft wird rauer, die Luft trockener, die Temperaturen steigen an. Wir kommen ins Damaraland. Am Straßenrand versuchen Himba- und Damara-Frauen geschäftig ein paar selbst gemachte Schmuckstücke und Kunsthandwerk zu verkaufen. Oft ist es für sie die einizige Möglichkeit, in dieser kargen Gegend etwas zum Lebensunterhalt beizutragen. Wir passieren einfache Hütten, Eselskarren und Wüstenelefanten … Moment! Wüstenelefanten???
Direkt an der Straße? Was haben wir für ein Glück. Andere müssen für dieses Erlebnis extra eine Tour buchen und wir bekommen diesen seltenen Anblick quasi frei Haus und mal eben so im Vorbeifahren präsentiert …
Wenn man denkt, es geht nicht mehr heißer, dann kann man sich bei einem Besuch von Twyfelfontein vom Gegenteil überzeugen lassen. Wahrscheinlich war es keine so gute Idee, ausgerechnet in der Mittagszeit hierherzukommen. Aber unsere Guide gibt sich redlich Mühe und wir sind auch wirklich motiviert, die einzelnen Figuren auf den Granitsteinen ausfindig zu machen.
Ein Oase in der kargen Landschaft: Damara Mopane Lodge
Ein Sprung ins kühle Nass wäre jetzt genau das Richtige, denken wir bei der Abfahrt und freuen uns auf unser nächstes Hotel, die Damara Mopane Lodge. Wir werden nicht enttäuscht.
Eine Wohlfühl-Oase inmitten der unwirtlichen Landschaft drapiert sich um einen großen Pool! Kleine, süße „Einfamilienhäuschen“ mit Gärten, in denen Kräuter, Gemüse und Obst zur Versorgung der Hotelküche angebaut werden, sind unsere Unterkünfte für die kommende Nacht. Zum Glück zeigt mir mein persönlicher Zimmerbutler auf vier Pfoten mein Grundstück und das Zimmer.
Nur dass er auch noch die Betten machen wollte, war so nicht abgesprochen. Nach einem fantastischen Abendessen und einem reichhaltigen Frühstück in der gemütlichen Lodge geht es für uns weiter … Nächstes Ziel: der Etosha National Park.
Ein Kudu kommt selten allein: Taleni Etosha Village
Nach einigen Stunden Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft erreichen wir am Nachmittag das Taleni Etosha Village. Dass sich hier nicht nur Zweibeiner wohlfühlen, beweisen die beiden Kudus, die gern am Pool den ein oder anderen Blick auf die Gäste riskieren.
Schnell wird das Gepäck in den Bungalows verstaut und schon geht es wieder los. Wir wollen doch noch die Zeit bis Sonnenuntergang nutzen, um die Abendstimmung im Etosha National Park zu genießen. Schließlich sind wir nur etwa 3 km vom Anderson Gate entfernt. Außer eine Hyäne im Feierabendmodus wagen sich allerdings nicht besonders viele Tiere vor die Kamera. Dafür können wir wunderschöne Bilder eines aufkommenden Unwetters einfangen.
Faszinierend, wie sich die Wasserwände über die trockene Ebene schieben. Schnell vergessen wir die Zeit und schaffen es gerade so um Punkt 19 Uhr, den Park zu verlassen. Etwas später und wir hätten Strafe zahlen müssen!
Wie zur „Belohnung“ klart der Himmel auf und die Sonne versinkt in tiefen goldgelben Farben hinter den Bäumen. Ein Versprechen für den nächsten Morgen. Dann dürfen wir den ganzen Tag im Etosha National Park verbringen.
Ein Tag im Etosha National Park
Am Morgen geht es los in den berühmten Etosha National Park. Die Hyäne vom Vorabend ist offensichtlich schon länger wach und hat, wie man am roten Gesicht erkennen kann, bereits gefrühstückt. Nach ein paar Kilometern kommen wir zur Etosha-Pfanne – eine spiegelglatte weiße Fläche in der Mitte des Parks. An den wenigen Wasserlöchern versammeln sich Antilopen, Zebras, Giraffen, Gnus und Löwen mehr oder weniger entspannt, um ihren Durst zu stillen.
Zum Abschluss des Tages gönnen auch wir uns einen köstlichen Sundowner mit Weißwein und Snacks direkt bei unserer Unterkunft mit Sonnenuntergang über dem Etosha Park.
Auf dem Weg nach Windhoek
Heute haben wir eine lange Tagesetappe vor uns. Es geht wieder in Richtung Windhoek, wo am nächsten Tag unser Rückflug startet. Eine willkommene Unterbrechung mit einem schmackhaften Mittagessen erwartet uns bei Annegret und Hans-Jürgen Bahr von der Farm Wewelsburg.
Es gibt Oryx-Schnitzel mit Kartoffelsalat – (fast) wie bei Muttern. Das herzliche Ehepaar zeigt uns seine Farm: Alles ist einfach, aber urgemütlich.
Wer auf der Reise seine Vorliebe für Biltong, das afrikanische Trockenfleisch, entdeckt hat oder noch ein Mitbringsel für seine nicht vegetarischen Freunde braucht, für den gibt’s eine perfekte Anlaufstelle in Okahandja, kurz vor Windhoek: Die Closwa Biltong Factory bietet Biltong und
Droëwors (luftgetrocknete Rindswurst) in allen Geschmackrichtungen und Variationen an. Aber Vorsicht! Pro Person darf nur 1 kg Fleisch aus Namibia ausgeführt werden.
Windhoek – Spiegel der Geschichte Namibias
Die Hauptstadt Namibias hat insbesondere Geschichtsinteressierten und Architekturfreunden einiges zu bieten. Wenn man durch die Independence Avenue schlendert, trifft man immer wieder auf die friedlich anmutenden Zeugen einer bewegten Vergangenheit: herausgeputzte Fachwerkhäuser und rote Dachgiebel. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Christuskirche, die mich mit ihrer eigenwilligen Jugendstil-Architektur irgendwie an ein Lebkuchenhaus erinnert.
Der historische Bahnhof beherbergt nicht nur das TransNamib-Museum, es fahren auch noch Züge u. a. nach Swakopmund und weiter nach Walvis Bay, Gobabis und Keetmanshoop. Die Abfahrtszeit lässt sich auf der prä-digitalen Anzeige am Bahnsteig erahnen ;0)
Hoch über der Stadt thront die Heinitzburg. Die 1914 von Wilhelm Sander erbaute und schon zwei Jahre später an den Grafen von Schwerin veräußerte Festung ist heute ein luxuriöses Hotel. Die Gestaltung zeugt von einer großen Liebe zum Detail, historische Elemente verbinden sich zwanglos mit modernem Design. Auf der schönen Terrasse lässt sich bei einem Drink der spektakuläre Ausblick über Windhoek genießen. Sowohl im Gourmet-Restaurant mit lokalen Spezialitäten und internationalen Köstlichkeiten als auch im gut sortierten Weinkeller kann sich der Gast kulinarisch verwöhnen lassen.
Etwas rustikaler, aber nicht weniger lecker geht es in Joe’s Beerhouse zu. In dem etwa 500 m² großen, teils recht kitschig dekorieren Biergarten treffen sich Einheimische und Touristen gleichermaßen. Sehen und gesehen werden: Das gilt für die Besucher wie auch für das Essen. Damit man weiß, was man gerade verputzt, gibt es genaue Lagekarten der Fleischstücke. Also beim „Bushman Sosatie“ (s. Foto) befindet sich das Zebra zwischen Oryx und Kudu! Alles klar?
Weniger kompliziert ist Silles Gericht: Da kommt Auster neben Auster neben Auster … Wir lassen die letzten Tage Revue passieren, tauschen Fotos und Erlebnisse aus. Besser kann man einen Tag, ja eigentlich eine ganz besondere Reise nicht ausklingen lassen.
Als kleine Hommage und ganz großes Dankeschön an Namibia und unsere Reiseleiterin Silke lassen wir es am Abreisetag noch einmal richtig schütten: „Regen satt“ für alle …
© Text: Claudia Heinrich
© Fotos und Video: Silke „Sille“ Fischer (Reiseberatung) und Claudia Heinrich (Redaktion; Marketing & PR )
Alle Infos zu unserer Rundreise Namibia Kompakt finden Sie auf unserer Homepage. Das Team von Iwanowski’s Reisen steht Ihnen jederzeit bei Fragen zur Verfügung unter: info[at]iwanowski.de oder telefonisch +49 (0) 2133 26030