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Von Südafrika nach Mosambik – Teil 2

Was bisher geschah …

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Das Gate der Privatlodge Mala Mala erreichen wir ab dem Paul Kruger Gate nach ca. 30 Minuten. Mala Mala ist das älteste und eines der größten Wildreservate Südafrikas. Es grenzt direkt an den Kruger National Park und die Tiere können sich zwischen den Reservaten frei bewegen. Vom Gate bis zur Lodge sind es nochmal ca. 50 Minuten über eine  Sandstraße.

Mit Leopard auf Tuchfühlung

Wir sind noch keine 5 Minuten unterwegs, da sehen wir vor uns am Wegesrand etwas laufen, das – ja tatsächlich – ein Leopard sein könnte.

Ganz vorsichtig fahren wir weiter und dann stockt mir der Atem. Direkt neben mir auf der Straße steht er so dicht am Auto, dass ich ihn fast streicheln könnte. Vor lauter Aufregung kriege ich sogar eine Gänsehaut. Mein Partner flüstert mir zu: „Mach Fotos!“ Plötzlich merke ich, dass die Scheibe auf meiner Beifahrerseite komplett heruntergefahren ist. Jetzt mache ich etwas, über das ich mich heute immer noch ärgere. Der Leopard schaut mir direkt in die Augen, und anstatt Fotos zu machen, drücke ich den Knopf des elektrischen Fensterhebers und sssssst fährt die Scheibe nach oben. Mein Herz klopft wie verrückt. Das war mir einfach zu nah! Nach einiger Zeit traue ich mich wieder und mache Fotos durch die Scheibe. Der Leopard bleibt noch eine ganze Zeit bei uns und tapst tiefenentspannt vor und neben unserem Auto her, bis er im dichten Buschwerk verschwindet. Was für ein erster Empfang in Mala Mala!

Außer uns ist kaum jemand auf der Sandpiste unterwegs. Ab und zu kommt mal ein Versorgungsfahrzeug vorbei, aber sonst sind wir ganz allein. Unterwegs sehen wir Elefanten, Zebras, Gnus, Giraffen, viele Antilopen und Warzenschweine.

Ankunft im Mala Mala Camp

Private Terrasse

Im Mala Mala Main Camp werden wir bereits von der Managerin und unserem Ranger erwartet. Nach einem köstlichen Mittagessen beziehen wir unseren riedgedeckten, runden Bungalow direkt am Wasserloch.
Die Minibar lässt keine Wünsche offen, also setzen wir uns mit einem Glas Weißwein und einem kalten Bier erstmal auf die Terrasse. Außer einem einfachen Holzgeländer gibt es keine Absperrung zu unserer Terrassentür.
Am Wasserloch haben sich einige Impalas und Kudus versammelt, die wir gespannt beobachten. Die Tiere kommen verdammt nah. Ich bin begeistert, frage mich aber gleichzeitig auch, ob Löwe & Co genauso nah kommen könnten …? Unser Camp ist nicht eingezäunt.


Der Zeitplan reißt mich auch meiner Gedankenwelt. 15 Uhr – Kaffee und Kuchen in der Main Area. Wir treffen die anderen Gäste, die sich vor der nächsten Pirschfahrt um 15:30 Uhr noch etwas stärken. Die Atmosphäre ist sehr entspannt, die Lounge wunderschön. Von der Terrasse haben wir einen traumhaften Blick auf das Flussbett.


Auf Pirsch im Mala Mala Reserve

Craig, unser Guide, zeigt uns unser offenes Safariauto. Wir haben Glück und bleiben zu zweit. In der Regel wird jedes Fahrzeug auch nur mit vier Personen besetzt, wenn nicht Gruppen von sich aus zu sechst oder acht unterwegs sein möchten. Einen Tracker, der vorne die Spuren liest, haben wir dieses Mal nicht dabei. Den brauchen wir auch nicht, denn Craig findet bereits nach kurzer Zeit eine Herde Elefanten und Wasserbüffel.


Er ist über ein „in-ear-Funkgerät“ mit seinen Kollegen verbunden, die zu Beginn der Safari unterschiedliche Routen eingeschlagen haben. Alles ist perfekt organisiert. Im Gegensatz zu den staatlichen Camps, in denen viele Selbstfahrer unterwegs sind, haben wir hier das Gefühl, ganz allein zu sein. Richtig cool ist auch, dass wir nicht auf den befestigten Sandwegen bleiben müssen. So ist es manchmal ganz schön ruckelig und man muss sich gut festhalten. Wir fahren durch Flüsse, wo wir Hippos und Krokodile sehen, und genießen die abwechslungsreiche Landschaft. An manchen Stellen ist alles üppig grün und an anderen regiert dann wieder trockene Steppe … Moment – Stopp – Da war doch was … Im verdorrten Gras entdecken wir zwei Löwen, die sich farblich kaum von der Umgebung abheben. Wow!

Es ist angerichtet!

So langsam geht die Sonne unter und es wird Zeit für unseren Sundowner. Craig sucht uns ein schönes Plätzchen. Wir dürfen aussteigen und uns ein bisschen die Beine vertreten. Während wir den Sonnenuntergang fotografieren, zaubert unser Ranger uns zwei leckere Gin Tonic. Zusammen mit den Snacks (Cracker, Nüsse und Trockenfleisch) genießen wir die Ruhe und die wunderschöne Landschaft.

Nächtlicher Besuch

Mittlerweile ist es dunkel geworden und der Busch erwacht auf’s Neue. Hyänen heulen, Löwen brüllen, Raubvögel kreischen. Die Geräuschkulisse ist unbeschreiblich. Auf dem Weg zurück ins Camp können wir beobachten, wie ein Leopard ein Impala reißt …
Unser Abendessen wird auf dem Aussichtsdeck serviert. Es schmeckt himmlisch. Nebenbei beobachten wir eine Nilpferdmutti, die mit ihrem Jungen aus dem Flussbett steigt und auf der Wiese neben uns genüsslich anfängt zu grasen. Gemeinsam lassen wir uns das Abendessen schmecken und hören das Geschmatze der beiden Hippos …
Am nächsten Morgen stehen wir ganz früh auf. Den Sonnenaufgang möchten wir gern pirschend erleben. Kaffee, Tee und Kekse stehen schon für uns bereit. Neben mir erzählt eine Amerikanerin ihren Mitreisenden eine abenteuerliche Geschichte. Sie sei heute Morgen aufgewacht, habe die Vorhänge zur Seite geschoben und gerade die Terrassentür öffnen wollen, als sie sich einem Löwen gegenübergesehen habe. Aug‘ in Aug‘ mit dem König der Tiere: Das gibt´s also wirklich. Ich bin verblüfft. Deshalb darf man ja auch im Dunkeln nicht allein durch die Anlage laufen, sondern wird dabei immer von Security-Männern begleitet. Ich fühle mich hier sehr sicher.

Löwin mit drei Cubs

Unser Ranger Craig fragt mich, was ich heute gern sehen möchte. Ich antworte, was ich immer antworte: Löwen, Leoparden, Wild Dogs … Aber ehrlich gesagt bin ich auch mit Elefanten, Giraffen, Wasserbüffeln, Zebras und Gnus einverstanden. Was heute passiert. übertrifft all meine Erwartungen und Wünsche. Zuerst versuchen wir, Löwen zu finden. Es soll eine Löwin mit drei Babys geben. Wir fahren sehr lange und sehen – nichts. Gerade als wir entscheiden, das Thema Löwen abzuschließen und in ein anderes Gebiet aufzubrechen, können wir unseren Augen kaum trauen.


Eine Löwin liegt seelenruhig im Gras und lässt ihren Nachwuchs auf ihr herumturnen. Die drei Jungen sind so süß –ich könnte ihnen stundenlang zusehen. Im Sabi Sand Game Reserve, in dem sich die Mala Mala Lodge befindet, wird sehr stark darauf geachtet, die Tiere in ihrer normalen Umgebung nicht zu belästigen oder gar zu ängstigen; deshalb stehen nie mehr als zwei Safari-Fahrzeuge an der gleichen Stelle. Das hat sich ausgezahlt. Die Löwen sehen in uns keine Gefahr und lassen sich überhaupt nicht stören.

Wild Dogs aus nächster Nähe

Craig erhält über sein Funkgerät die Info, dass an einer anderen Stelle wilde Hunde gesehen wurden. Wild Dogs sind sehr scheu und man bekommt sie nicht oft zu Gesicht. Hyänen haben wir schon mehrfach während unserer Reise gesehen, aber Wild Dogs noch nie. Schweren Herzens verlassen wir die Löwenfamilie und fahren weiter. Es dauert gar nicht lange und wir entdecken sie:

 

Die Wild Dogs haben ein Impala gerissen und das wird jetzt gerecht aufgeteilt. Fasziniert beobachten wir aus nächster Nähe die aufgeregten Hunde.

Am Pool lässt es sich aushalten

Es ist schon relativ spät und das richtige Frühstück wartet auf uns. Ich habe Hunger und brauche jetzt auch mal eine kleine Pause. Wir nutzen die Zeit, um am Pool und bei einer Massage etwas zu relaxen.

Besuch im Rattray´s Camp

Nach dem Mittagessen schaue ich mir die zweite Lodge des Mala Mala-Wildreservats an. Das Rattray´s Camp liegt etwa 20 Minuten mit dem Auto von der Hauptlodge entfernt und bietet – in einer Mischung aus traditioneller Zulu-Architektur und kolonialem Charm – Luxus pur. Nur acht Suiten mit jeweils 128 m² Wohnfläche und 100 m² Holzdeck stehen den Gästen zur Verfügung. Jede Suite hat einen eigenen Planschpool und einen traumhaften Blick auf den Sand River. Die Einrichtung ist sehr edel und nostalgisch. Das Richtige für Gäste mit höchsten Ansprüchen, die eine private Atmosphäre schätzen.


Mutter und Sohn Leo

Nach dem 15-Uhr-Tee geht es am Nachmittag weiter auf Pirschfahrt. Craig fährt wieder komplett andere Wege als heute früh und gestern. Unterwegs immer wieder Elefanten, Giraffen, Wasserbüffel und Antilopen. Es ist so schön, das alles hautnah zu erleben. Plötzlich sehen wir einen Leoparden am Straßenrand mit einem riesigen Stück Fleisch im Maul.

Mit unserem offenen Safari-Fahrzeug folgen wir ihm. Ein zweiter Leopard taucht auf und wird von dem ersten gefüttert. Unser Ranger erzählt uns, dass es sich um Mutter und Sohn handelt. Wahnsinn – zwei Leoparden auf einmal! Das ist eine Seltenheit.

 

Mehr geht wirklich nicht. Ich bin sooo glücklich und zufrieden – Mala Mala hat mich umgehauen.
Mein nächstes Ziel ist Mosambik. Ich bin froh, jetzt noch ein paar Tage am Strand zu haben, um all diese unglaublichen Erlebnisse verarbeiten zu können.

Fortsetzung folgt … in Mosambik

Ihre Silke Fischer 😉

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