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Unterwegs in Simbabwe mit Pier Tegas (Teil 3)

Was für eine Landschaft! Der Nationalpark, ein Welterbe, bedeckt eine Fläche von 2.500 km². Er liegt zwischen dem Sambesi-Fluss und dem Escarpment, der großen Randstufe. Der Sambesi hat seinen Lauf in der geologischen Vergangenheit allmählich nach Norden verlagert. Dabei hinterließ er alte Flussarme und alte Flussterrassen, im Englischen als “Flutebenen” (floodplains) bezeichnet. Am Rande dieser alten Terrassen – etwa 2-3 km südlich des Flusses – wachsen ausgedehnte Wälder, die von kleineren Grasflächen unterbrochen werden. Weiter landeinwärts schließt sich dagegen dichterer Busch an, der vorwiegend aus Mopane-Bäumen besteht. Die flussnahen Wälder erlauben einen weiten Blick in die Umgebung. Aus diesem Grunde eignet sich dieser Landschaftsabschnitt besonders gut für Fußsafaris.

Regen- und Trockenzeit

Während der Trockenzeit sind die flussnahen Zonen ein großes Sammelgebiet für die Tiere: Tausende von Elefanten und Büffeln leben hier neben unzähligen Impalas, Pavianen, Kudus, Zebras, Elenantilopen oder Wasserböcken. Natürlich ist dies auch ein Jagdgebiet für Leoparden, Löwen und Hyänen. Berühmt waren die Mana Pools früher vor allem für ihre Spitzmaulnashörner, deren Zahl jedoch aufgrund illegaler Jagd stark zurückgegangen ist. Die überlebenden Nashörner wurden in anderen Nationalparks untergebracht und leben nun seit 1993 in Gebieten, in denen sie vor Wilderern geschützt werden.

Wenn die Regenzeit beginnt – und das ist meist im November/Dezember der Fall – ziehen viele der größeren Säugetiere wie Elefanten, Büffel, Kudus und Elenantilopen südwärts in die Mopane-Wälder. Sie finden genügend Wasser in den kleineren Senken. Erst im Juni/Juli, wenn die Trockenzeit beginnt, ziehen sie wieder in Richtung des Sambesi. In der Zwischenzeit kann sich die Weide erholen, denn sie wurde lediglich von Flusspferden, einigen Elefanten und Wasserböcken genutzt. Diese wertvollen Nahrungsflächen ergeben gemeinsam mit der Wassernähe einen idealen Überlebensrahmen.

Als Mana Pools im engeren Sinne werden die alten Flussarme bezeichnet, die in der Regenzeit überflutet werden und auch während der Trockenzeit über Wasser verfügen. Am bekanntesten ist der Longpool. Eine solche permanente Wasserstelle eignet sich natürlich hervorragend zur Tierbeobachtung. Die Chine Pools sind auch gute Beobachtungsstellen, doch trocknen sie während einer längeren Dürreperiode aus.

Kariba-Staudamm

Vor dem Bau des Kariba-Damms überflutete der Sambesi zweimal jährlich die Flussauen. Die erste, kleinere Überflutung trat im Februar, die große Flut im April ein. Während die erste Flut meist schlammiges Wasser führte und durch lokalen Regen verursacht wurde, brachte die große Überflutung stets sauberes Wasser aus der Barotse Plain. Etwa 14 Tage dauerte die Überschwemmung. Insbesondere die flachen weiten Uferebenen an den Mana Pools profitierten vom Hochwasser. Dadurch wurden dem Boden wieder neue Mineralien zugeführt, die dessen Fruchtbarkeit erhöhten.

Nach dem Bau der Staumauer befürchtete man, dass nun, da die Fluten ausblieben, auch die Fruchtbarkeit der Flussauen nachließe.

Befragungen von Eingeborenen hatten jedoch ergeben, dass die natürlichen Fluten keineswegs regelmäßig eintraten und eher ein seltenes Ereignis waren. Ein Achtzigjähriger berichtete, dass im Laufe seines Lebens starke Überflutungen nur in den Jahren 1916, 1934 und 1957 (während des Staudamm-Baus) zu beobachten waren. So betrachtet, sind die ökologischen Beeinträchtigungen durch die Existenz des Damms eher als gering einzuschätzen.

Trotz­dem sind Veränderungen nicht zu leugnen:

  • Die früheren Fluten, die nun im Lake Kariba aufgefangen werden, konnten Samen von Akazienbäumen “verteilen”.
  • In den 80er Jahren wurden die Fluttore in der Trockenzeit geöffnet. Durch plötzliches Hochwasser wurden viele Nester zerstört.
  • Wenn in der vegetationsärmeren Zeit künstliche Fluten den Was­ser­spiegel ansteigen lassen, so ist der Ufer-Erosion weniger Widerstand entgegengesetzt.

Glücklicherweise befinden sich in der Nähe des Nationalpark-Gebiets kaum menschlichen Ansiedlungen, die zusätzliche ökologische Veränderungen forcieren könnten.

Nyamatusi Camp

Übernachtet haben wir im abgelegenen, unberührten östlichen Bereich des Mana Pools Nationalpark im Nyamatusi Camp am Ufer des Sambesi.

Die sechs Zeltzimmer bieten einen Panoramablick auf den Fluss und dessen Umgebung. Die Räume sind alle mit einem privaten Badezimmer mit Badewanne und Innen- und Außendusche, einer Klimaanlage und einem eigenen kleinen Pool und Minibar ausgestattet. Der Hauptbereich verfügt über eine Bar, einen Essbereich und andere Bereiche, die zur Entspannung einladen.


Aktivitäten die vom Camp angeboten werden: Pirschfahrten, geführte Safari-Wanderungen, Kanufahren (je nach Wasserstand), Vogelbeobachtungen und ‘Catch-and-Release-Angeln’ vom Flussufer aus.


 

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