Nach zwei wunderschönen Tagen im South Luangwa Nationalpark, wo die Spuren der Regenzeit noch deutlich sichtbar sind, fliegen wir zu unserem nächsten Traumziel, dem Kafue Nationalpark.
Die Ila Lodge im Kafue Nationalpark
Der Park erstreckt sich über unglaubliche 22.000 Quadratkilometer und ist der größte und älteste Park Sambias. Große Teile des Parks sind noch unerschlossen, und es gibt nur wenige Camps, was die Wildbeobachtung hier ganz besonders macht, da man kaum anderen Menschen begegnet. Wir steigen erneut in unseren Caravan und fliegen etwa eine Stunde nach Lusaka, um aufzutanken. Am Flughafen erhalten wir jedoch die Nachricht, dass der Tanklaster zusammengebrochen ist und es kein Kerosin gibt. Zum Glück ist unser Pilot bestens vernetzt und kann über einen Bekannten doch noch etwas auftreiben, um seinen Tank zu füllen. Das ist das Schöne an Afrika – es findet sich immer irgendwie eine Lösung! Mit einer Stunde Verspätung kommen wir schließlich am Nachmittag in der Ila Lodge an.
Die Lodge verfügt über 10 Zeltchalets und ist für sambische Verhältnisse eher groß, aber die wunderschöne Lage am beeindruckend großen Kafue River, das hervorragende Essen und das wahnsinnig nette Team überzeugen uns sofort.
Während des Mittagessens erhalten wir einen kleinen Vortrag von einer holländischen biologischen Landwirtin, die seit 2 Jahren hier ein Projekt leitet. Green Safaris betreibt in der Nähe der Lodge eine Organic Farm, auf der sämtliches Obst und Gemüse für die beiden Camps im Kafue Nationalpark (Ila & Chisa) angebaut wird und wo viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Gleichzeitig wird der umliegenden Gemeinde beigebracht, wie sie auf Monokulturen und teuren Dünger verzichten können, der nur den Boden ruiniert. Stattdessen lernen sie, durch Mischkulturen und natürlichen Dünger eine abwechslungsreichere und ganzjährige Ernte mit einem gesunden Boden zu erzielen. Wir sind beeindruckt von Vincent, dem Besitzer von Green Safaris, und wie sehr er sich um die Menschen und die Umwelt in Sambia kümmert und immer das große Ganze im Blick behält.
Aufgrund der Verspätung reicht es heute nur für eine Sundowner Cruise auf dem Elektroboot und dem Stolz der Ila Lodge. Es ist schön, ganz leise auf dem Fluss zu gleiten und weder von Motorengeräuschen noch von Gerüchen gestört zu werden. Natürlich wird auch hier wieder für unser leibliches Wohl gesorgt, und wir stoßen ganz beseelt mit einem Gin & Tonic auf einen weiteren grandiosen Sonnenuntergang in Afrika an!
Das Chisa Camp in den Busanga Plains
Am nächsten Morgen erfüllt sich ein kleiner Traum von mir. Wir fliegen zu den Busanga Plains. Ich wollte schon immer dorthin. Eigentlich ist es noch zu früh im Jahr, denn die Camps öffnen erst im Juni, da die Plains jedes Jahr überschwemmt werden und die Gegend von Dezember bis April/Mai nicht passierbar ist. Aber Vincent möchte uns unbedingt sein Chisa Camp zeigen, das aus nur 4 Baumhäusern besteht und Vogelnestern nachempfunden wurde. Wir sind begeistert vom außergewöhnlichen Design des Camps und dem herzlichen Team. Sie haben das Camp extra für uns auf Hochglanz poliert, obwohl sie erst in 2 Wochen offiziell öffnen. Aber was mich vor allem begeistert, ist die endlose, unberührte Savannenlandschaft.
Leider haben wir viel zu wenig Zeit, die Gegend zu erkunden, denn nach dem Mittagessen heißt es direkt schon wieder Abschied nehmen von diesem Juwel, und wir fliegen erneut über Lusaka zum Lower Zambezi Nationalpark. Der Flug über den Sambesi mit seinen unzähligen Inselchen, Elefanten am Flussufer und Hippos im Fluss, die man bereits aus der Luft erkennen kann, ist so traumhaft, dass ich langsam ernsthafte Probleme bekomme, mich zu entscheiden, wo es am schönsten ist.
Aber eigentlich ist die Antwort glasklar: Überall!“
…Fortsetzung folgt.
==> 1. Teil des Reiseberichts
==> 3. Teil des Reiseberichts
©Text und Fotos: Katrin Neidig