Desert Homestead – das war ein verheißungsvoller Name für eine Lodge, von der aus mein Freund und ich auf unserer Namibia-Tour zwei Tage lang die Weite der Namib-Wüste erkunden wollten.
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Tatsächlich lernten wir diese Weite schon ausgiebig kennen, bevor wir unser Ziel erreichten. Das hatten wir uns allerdings zu einem guten Teil selbst zuzuschreiben: Als Selbstfahrer unterwegs, war uns nicht aufgefallen, dass es „in der Gegend“ gleich zwei Unterkünfte mit ähnlichem Namen gibt. Nach einer staubigen Fahrt im Desert Homestead OUTPOST angekommen, sagte man uns, dass wir leider bei der falschen Unterkunft gelandet seien, die andere Unterkunft jedoch gleich „next door“ liege. Jeder, der Namibia schon einmal bereist hat, kann sich vorstellen, was das für uns bedeutete … Noch einmal tuckerten wir eine Dreiviertelstunde über Schotterpisten zur richtigen Unterkunft. Puh, damit hatten wir nicht gerechnet. Umso glücklicher waren wir dann an unserem Ziel: der Desert Homestead Lodge.
Wir waren in einem süßen „Häuschen“ untergebracht, ausgestattet mit einem Doppelbett und einem schönen kleinen Badezimmer. Die Flügeltüren waren dem Bett gegenüber in das Mauerwerk eingelassen. So konnten wir vom Bett aus ein Wasserloch und den wunderschönen Sonnenaufgang bestaunen. Wenn wir also über Nacht die Vorhänge aufließen, wurden wir morgens sanft geweckt, sobald die Sonne über die Berge kletterte.
Welcome to Namib
Direkt am ersten Morgen nahmen wir an einem von der Lodge geführten Game-Drive teil. Zusammen mit vier anderen Gästen fuhr unser Guide Garsen uns in den Namib-Naukluft-Park. Die Temperaturen steigen im Dezember rasch an; deshalb starteten wir nach einem kleinen Frühstück bereits um halb 6 Uhr morgens, um eine halbe Stunde später, pünktlich zur Öffnung des Parks, vor den Toren zu stehen. Da es um diese Uhrzeit noch relativ frisch war, lagen in dem offenen Safari-Fahrzeug wärmende Ponchos für uns bereit.
Surreale Landschaften im Namib-Naukluft-Park
Garsen war wirklich ein fantastischer Guide. Er hielt immer wieder an, um uns mit vielen Informationen über den Park und seine Besonderheiten zu füttern. Vorbei an den surreal wirkenden roten Dünen durften wir bei unserem ersten Stopp die aufgehende Sonne genießen, welche die Landschaft in ein warmes Licht tauchte. Ein Farbspektakel ohnegleichen, dessen Anblick ich nie vergessen werde!
Der älteste „Sandkasten“ der Welt
Nun ging es weiter in Richtung Deadvlei, wo wir gemeinsam mit Garsen eine Düne erklommen. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir den Gipfel erreicht. Die Aussicht, die sich uns hier bot, war einfach sagenhaft. Die Dünen der Namib-Wüste und die teilweise 400 Jahre alten Bäume des Deadvleis bildeten perfekte Fotomotive und haben sich buchstäblich in meine Netzhaut gebrannt. Zum krönenden Abschluss durften wir die riesige Düne hinunterhüpfen, -rollen und -rennen.
Wer – wie wir – glaubt, dass man einfach auf dem Hintern runterrutschen kann, der irrt sich gewaltig. Der Sand bremst einen aus, sodass man nicht von einem Rutschvergnügen sprechen kann. Nach 1-2 Metern haben wir es dann aufgegeben und uns einfach seitlich runtergerollt, Luftsprünge gemacht und uns mit dem Wüstensand nahezu paniert. Wer wirklich rutschen möchte, der sollte sich ein entsprechendes „Add-on“ mitbringen, ein Board zum Beispiel …
Skelett-Bäume im Deadvlei
Unten angekommen, hatten wir noch genügend Zeit, um die alten Bäume im Deadvlei zu bestaunen und tolle Fotos zu machen. So etwas hatte ich noch nie geshen und ich war mehr als fasziniert. Von der Wüste konserviert, wirkten die Bäume wie schwarze Skelette aus längst vergangener Zeit.
Wie man sich vorstellen kann, wurde es nun in der Wüste immer heißer, und bevor wir uns auf den Weg zum Sesriem-Canyon machten, genossen wir noch einen liebevoll zubereiteten Brunch mit Schampus an einem der „Rastplätze“ des Parks.
Die Wüste erwacht zum Leben
Auf der Fahrt zum Canyon hielten wir einige Male an und ließen uns von Garsen die Geheimnisse der Wüste und ihrer Flora und Fauna näherbringen. Ganz besonders beeindruckt hat mich eine scheinbar vollständig ausgetrocknete Pflanze, die durch einen einzigen Tropfen Wasser wieder zum Leben erwacht. Schon nach ein paar Sekunden öffnete sich die für meine Augen tote Knospe.
Unglaublich, wie sich die Pflanzen an das Leben in der Wüste anpassen!
Unterwegs im Schatten des Sesriem-Canyons
Den Sesriem-Canyon konnten wir dann auf eigene Faust erkunden. Bei mittlerweile fast 40 °C waren die Schatten, die uns der Canyon bot, eine willkommene Abkühlung. Die beeindruckenden Felswände und eine unterirdische Höhle, in die wir kletterten, waren der perfekte Abschluss dieses erlebnisreichen Ausflugs.
Gegen 14 Uhr kamen wir wieder in der Lodge an und ließen den Tag am Pool mit erfrischenden Drinks ausklingen. Abends folgte noch ein köstliches 3-Gänge-Menü, und sogar auf den einen oder anderen Extrawunsch wurde eingegangen.
Eine wundervolle Unterkunft und ein unvergesslicher Ausflug – diesen Aufenthalt würden wir jederzeit wiederholen!
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© Text und Fotos: Phoebe Wollermann