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Safaris in Afrika: Tipps zur Tierbeobachtung und Sicherheit im Gelände

Die Natur der Nationalparks in Afrika unterscheidet sich von unseren europäischen Wäldern unter anderem dadurch, dass dort potentiell gefährliche Tiere und Pflanzen vorkommen. Aber genau deswegen fährt man ja schließlich dorthin…

Im Allgemeinen gilt: Keine übertriebene Angst! Bereits recht wenige Verhaltensweisen sorgen für die nötige Sicherheit. Als Wildnisneuling sollte man allerdings zunächst die Nationalparks aufsuchen, in denen man die Tierwelt gut vom Auto aus sehen kann, zum Beispiel Etosha in Namibia.
Aus dem Fahrzeug heraus kann meist viel ungestörter beobachtet werden, weil Wildtiere das Auto nicht als Feind betrachten. Auf jeden Fall sollte man seine ersten Walking-Safaris mit einem erfahrenen Guide machen. Dafür sprechen nicht nur Sicherheitsgründe. Man erfährt auf diese Art auch mehr über die Natur als man selbst je erkennen könnte. Absolute Voraussetzung für eine sichere Wanderung ist, dass man sich mit den potentiell gefährlichen Arten der Region vertraut macht. Abgesehen vom Erkennen des Tieres selbst heißt dies, dass man auch dessen Lebensraum (zum Beispiel Dickicht oder hohes Gras) und seine Spuren kennt.

Zunächst noch einige Essentials: Kranke, verwundete und ab und zu auch alte Tiere sind besonders gefährlich und in ihrem Verhalten nicht einzuschätzen. Niemals sollte man zwischen die Mitglieder einer Herde geraten, insbesondere nie zwischen Muttertiere und Jungtiere. Niemals sollte man bei Tieren, die sich im Wasser sicherer fühlen (wie etwa Flusspferde) zwischen diese und das Wasser geraten. Niemals sollte man Fluchtwege abschneiden, dann können auch Arten, die sonst völlig friedlich sind, zu wahren Furien werden. Grundsätzlich gilt, dass man mit Panikreaktionen rechnen muss, wenn man vom Wild plötzlich und aus unmittelbarer Nähe entdeckt wird. Bei Fluchttieren kann das bedeuten, dass es zu (vom Wild unbeabsichtigten) Unfällen kommt, weil man schlicht überrannt wird. Bei wehrhaften Arten kann es zu spontanen und sehr heftigen Angriffen kommen. Das Anschleichen in unmittelbare Nähe ermöglicht zwar die beeindruckenderen Fotos, sollte aber unbedingt dem sehr Erfahrenen vorbehalten bleiben oder in Begleitung eines Guide erfolgen.

Büffel sind meist wenig aggressiv und meiden eine Konfrontation. Sie sind jedoch leicht zu erschrecken und eine dadurch ausgelöste, in ihrer Richtung nicht vor her – sag bare Stampede (unkontrolliertes Weglaufen der gesamten Herde) ist extrem gefährlich. Auch können Kühe mit Kälbern, alte Einzelgänger, gereizte, überraschte und aktuell oder früher verwundete Tiere ohne Warnzeichen angreifen. Vorsicht vor Überraschungen im dichten Gebüsch oder Schilf! Büffel und Flusspferde sind (abgesehen vom Menschen) für die meisten tödlichen Angriffe weltweit verantwortlich, nicht etwa Schlangen oder Raubkatzen!

Löwen ziehen normalerweise von dannen, wenn Menschen sich nähern. Die größte Gefahr ist eigentlich, gegen den Wind zu gehen und in ein schlafendes Rudel hineinzustolpern – Löwen schlafen oder dösen etwa 20 Stunden am Tag. Gestrüpp und dichtes hohes Gras sollten gemieden werden, insbesondere in der Nähe von Wasserlöchern. Die Nacht ist für Löwen Jagdzeit, also Vorsicht. Fressenden Löwen sollte man sich zu Fuß keinesfalls nähern, vor allem weil man leicht zwischen im Gebüsch dösende Mitglieder des Rudels geraten kann.

Elefanten sind friedlich, es sei denn, man kommt ihnen allzu nahe. Dies gilt insbesondere, wenn Jungtiere oder verletzte Tiere zur Herde gehören. Die Sozialstruktur einer Herde ist extrem hoch entwickelt, bedürftige Mitglieder werden heftig verteidigt. (Ehemals) Verwundete Tiere oder solche ohne Stoßzähne gelten als besonders aggressiv. Wegen der beschränkten Sehfähigkeit, jedoch gutem Geruchssinn und Gehör entfernt man sich am besten langsam und still mit dem Wind.

Nashörner reagieren unterschiedlich. Während das riesige Breitmaulnashorn normalerweise ein eher ruhiger Geselle ist, der sich zurückzieht, ist das nur wenig kleinere Spitzmaulnashorn temperamentvoll, nervös, leicht reizbar, unberechenbar, blitzschnell und dadurch extrem gefährlich. Des Öfteren ist ein scheinbarer Angriff allerdings nur ein Lauf mit dem Ziel, den Eindringling auszukundschaften – was man allerdings erst nachher weiß. Gehör und Geruchssinn sind extrem gut entwickelt, die Sehfähigkeit dagegen begrenzt. Leises Verhalten und geschicktes Ausnutzen des Windes schaffen Sicherheit. So zieht man sich seitwärts zurück.

Flusspferde (Hippos) sind friedlich – aber sehr schnell und gefährlich, wenn sie gereizt werden oder wenn es sich um Einzelgänger oder Kühe mit Kälbern handelt. Warnzeichen ist das demonstrative Aufreißen des großen Maules. Ein aufgeschrecktes Hippo trampelt alles nieder, was zwischen ihm und dem Wasser liegt! Vorsicht im Dickicht am Ufer. Achtung auf den oft tief eingetretenen Pfaden und Vorsicht bei Camps nahe an Ufern, denn Flusspferde werden offensichtlich von Licht angelockt.

Krokodile kann man am besten vermeiden, wenn man sich einem Gewässer, in dem sie möglicherweise leben, allenfalls bis auf fünf bis sechs Meter nähert. Krokodile sind berüchtigt dafür, dass sie im flachen Gewässer watende Menschen angreifen.

Text aus © 101 Safaris: Traumziele in Afrika, Iwanowski Reisebuchverlag

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Tel.-Service: +49 (0) 2133.26030. Aktuelle Reiseinfos zu Afrika-Reisen finden sich auf der Website www.afrika.de.

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