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Namibia: Riesiger Grundwasserfund im Norden Namibias

Namibia ist ein extrem trockenes Land zwischen den Wüsten der Namib und Kalahari. Der Niederschlag nimmt zwar von Süden (50 mm) nach Norden (600 mm) zu, aber wegen der hohen Temperaturen ist die Verdunstungsmenge wesentlich höher als der mögliche Niederschlag. Wasserknappheit ist an der Tagesordnung, und das hemmt im starken Maße eine landwirtschaftliche Entwicklung.

Wasser für die nächsten 400 Jahre

Nun hat man im sogenannten Cuvelai-Etosha-Becken große Grundwasserreservoirs gefunden, und zwar in unvorstellbaren Mengen: In einer Tiefe von 200 m lagern sechs Milliarden Kubikmeter, genug, um für annähernd  400 Jahre die Wasserversorgung sicherzustellen. Das Wasser stammt aus dem nördlichen Angola und ist etwa 10.000 Jahre alt, von bester Qualität und nur 200 m tief lagernd unter einer 100 m dicken Gesteinssperrschicht. Bohrt man diese an, dann steigt es aufgrund artesischen Druckes bis etwa 20 m an die Erdoberfläche. Damit wäre technisch und ökonomisch eine gute Lösung möglich.

Hier im Norden Namibias lebt der größte Bevölkerungsanteil (60 %) Namibias, mit einer hohen Geburtenrate. Die Wasserversorgung sichert der Fluss Kunene, doch lange nicht alle Wasserleistungen und Wasserkanäle erreichen die Siedlungen. Das Grundwasser weist hier einen hohen Salzgehalt auf.
Würde man nun diese fossilen Vorräte anzapfen, dann wären viele Probleme gelöst: Namibias Norden könnte Felder besser bewässern, Trinkwasser wäre gesichert und unabhängig von politischen Ereignissen in Angola. Weiter im Westen lebt das nomadisierende Volk der Himbas. Auch sie hätten dann genügend Wasser für die Rinderherden. Seit Jahrzehnten ist ein Staudamm-Bau am Kunene bei Epupa Falls angedacht, der große Gebiete der Himba überfluten würde. Und kulturell bedeutende Ahnengräber würden zu Opfer fallen, was für die Himba nicht hinnehmbar wäre.

Kurzum: Die Wasserfunde würden bei Förderung für eine große Region Namibias ein Segen sein und wirtschaftlicher Fortschritt wäre gesichert. Ein Nebeneffekt wäre: Die Zuwanderung von jungen Namibiern in den Süden mit seinen Städten wäre nicht mehr so stark, die Arbeitslosigkeit dort würde dadurch abgefedert.

© Michael Iwanowski, Verleger und Autor im Iwanowski’s Reisebuchverlag

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