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Kerry West Orphanage Project in Uganda – Bildung für eine bessere Zukunft

Die Luft ist klar und noch etwas frisch, als wir am Morgen von unserem Zeltcamp am Lake Bunyonyi den Spaziergang durch das kleine Dorf unternehmen. Wir haben von einem vorbildlichen Waisenhaus- und Schulprojekt in dieser sehr armen Gegend von Uganda gehört und möchten es gern besuchen. Immer weiter geht es bergauf, als wir auf einmal fröhliche Gesänge vernehmen. Dann hält der Chor inne, man hat uns entdeckt und etwa 70 Augenpaare begutachten die blassen Fremden neugierig. Nach einer kurzen Erklärung, wer wir denn seien, so häufig scheinen sich Touristen nicht hierher zu verirren, wird ein neues Lied angestimmt. Eine Lehrerin erklärt, dass jeden Morgen zur Begrüßung getanzt und gesungen wird, das macht alle wach und man geht gut gelaunt in den Tag. Spielerisch werden nebenher Bewegungsabläufe und Merkfähigkeiten trainiert. Eines der Mädchen kommt aus dem Kreis auf mich zu und greift meine Hand. Ich soll mit ihnen tanzen. Ok, was solls …

Derzeit werden 100 Schulkinder aus der Umgebung und 65 Waisenkinder hier auf dem Berg mit einem herrlichen Blick über den Lake Bunyonyi betreut. Viele der Kinder sind Aids-Waisen, andere sind hier, weil ihre Eltern sich nicht leisten können, sie aufzuziehen. 
Da es für die Schulkinder von der anderen Seite des Sees nicht so einfach ist, hierher zu kommen, sammelt Mitarbeiter Bannet jeden Morgen die Kleinen mit seinem Baumstamm-Boot ein und bringt sie nach der Schule wieder zu ihren Familien.


Heute können leider viele dieser Kinder nicht am Unterricht teilnehmen. Irgendjemand hat in der Nacht das Boot geklaut …

Entstehungsgeschichte: Gegründet wurde das Kerry West Orphanage Project im Jahr 2009, nachdem die Engländerin Kerry West auf einer Trekking-Reise in Uganda war. Dabei besuchte sie eine örtliche Grundschule und freundete sich mit einem jungen Mädchen namens Susan an. Als sie am nächsten Tag eine Wanderung durch die Berge unternahm, traf sie Susan wieder und wurde in ihr Haus eingeladen. Dort lernte sie die Uganderin Prossy und ihren Ehemann John kennen, die sich um eine kleine Gruppe von Waisenkindern kümmerten. Nach ihrer Rückkehr nach England hielt Kerry Kontakt zu der Familie und unterstützte sie mit kleinen Spenden. Dann verstarb John. Kerry kümmerte sich nun immer intensiver um die Familie und stellte einen Plan für eine konstantere Unterstützung auf. Als Prossy mehr und mehr Kinder aufnahm, wurde schließlich das Kerry West Orphanage Project gegründet. Bereits über 65 Waisen besuchen nun täglich die Schule, einige der älteren Kinder können dank des Projektes auch schon auf die Schule in der nächstgelegenen Stadt Kabale gehen.

Mehr als ein Waisenhaus

Das Kerry West Orphanage Project ist nicht einfach nur ein Waisenhaus, sondern verfolgt verschiedene Projekte zur Förderung der Kinder. Dazu gehören der Bau und die Ausstattung der Klassenräume sowie die Organisation von Schuluniformen.


Zur Zeit werden Spenden für den Bau einer neuen Küche gesammelt. In einem kleinen Laden werden selbst gebastelte Schmuckstücke und traditionelle Handwerkskunst zum Verkauf angeboten.
Mit zwei hübschen Armreifen aus Bast am Handgelenk drücke ich Prossy noch 20 Dollar in die Hände. Ich bin begeistert von so viel Engagement und Einsatz der Menschen hier. Sie lächelt und überlegt wahrscheinlich, wie sie die Spende für ihre Schützlinge am besten einsetzen kann.

Wer Kerry und ihrem Projekt helfen möchte, dem bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten, seien es einzelne Spenden per Überweisung, die Übernahme einer Patenschaft für eines der Kinder oder auch Sachspenden: Von Zahnbürsten bis hin zur Tafelkreide ist jegliche Form der Unterstützung willkommen. Und falls Sie mal in der Nähe sind: Die Kleinen freuen sich immer über Besuch. (Foto: Kerry West)
Kerry West Orphanage Project in Uganda
Lake Bunyonyi, Kabale, Uganda
https://www.kworphans.com

Hier finden Sie den ganzen Bericht zu meiner Uganda-Reise.

Text & Fotos: Claudia Heinrich (PR, Vertrieb und Marketing, Iwanowski’s Reisebuchverlag)

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