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30 Jahre Iwanowski’s Reisebuchverlag – mit Michael Iwanowski auf Reisen: Fantasievolles Südafrika 1980-1981

Anlässlich des 30-jährigen Verlagsjubiläums von Iwanowski’s Reisebuchverlag haben wir im großen Koffer der Iwanowski‘schen Reiseerinnerungen aus über drei Jahrzehnten gestöbert und einige Highlights aus dieser Zeit zusammengetragen.

Reisen mit Iwanowski’s vor 30 Jahren: Wie alles begann…

Auszug aus den Reiseunterlagen:

 „Bitte überprüfen Sie vor Abfahrt von zu Hause, ob Sie Ihren Reisepass mit dem eingestempelten Visum mithaben. Sonst endet die Südafrika-Reise unweigerlich bereits am Rhein…“  

Um- und Voraussicht sind die Stärken des Reiseleiters, er kennt seine Pappenheimer, und deshalb wurden knallharte Schulungen während des ca. 12 stündigen Fluges nach Südafrika abgehalten. Die Beispiele waren vielleicht mitunter etwas drastisch, konnten aber überlebensnotwendig sein…

„Das charakteristische „Gähnen“ [der Flusspferde] hat nichts mit dem Schlaf zu tun, es ist eine feindliche Geste, eine Herausforderung zum Kampf. Die Kämpfe sind heftig, die Rivalen erheben sich aus dem Wasser, die riesigen Mäuler sind breitgeöffnet; sie versuchen, sich mit den Stoßzähnen zu beißen. Es gibt dabei fürchterliche Wunden. Ziel des Kampfes ist es, dem Gegner die Vorderfüße zu brechen. Das ist tödlich, denn dann kann er nicht mehr an Land äsen.“

…oder zurück ins Flugzeug steigen.

Anschließend wurde das neuerworbene Wissen mittels pädagogisch ausgeklügelter Fragebogen abgefragt. Wer nicht bestand, drehte eine Extrarunde mit dem Flugzeugtrolley.

Endlich angekommen, traf man unterwegs auf einen abgeschieden lebenden Stamm von Ureinwohnern, die trotz ihrer jahrhundertealten Lebensweise ungewöhnlich viele Parallelen zu unserer heutigen Zivilisation aufwiesen:

„Transkei: Die Masse der Transkei-Bewohner ist noch sehr in der Stammes-Tradition verhaftet. […] Ihre Zelle, in der sie Geborgenheit und Sicherheit finden, ist die Sippe, die ihr Patriarch unangefochten leitet. Die wirtschaftliche Tätigkeit beschränkt sich auf die Versorgung der Familie mit Nahrung durch die Frau(en).[…] So haben die Männer viel Zeit zur Pflege der Geselligkeit.“

Einige Gedanken zum Reisen und zu den Reisenden vom Reiseleiter persönlich:

Zum Abschluss unserer Reise …
Wer durch die Welt reist, phantasielos,
wird die Enttäuschung leider nie los:
Dem ist der Krüger Park nicht groß genug,
und die Winde am Tafelberg nicht toll genug,
das afrikanische Wild nicht Wild genug…
Die Bantus nicht schwarz genug,
und die Strände am Indischen Ozean nicht weit genug.
Kurzum: die Welt ist nicht voll genug
von Wundern, die es lohnen würden,
sich Reisemühsal aufzubürden.
Zeig ihm – du machst ihn nicht zufrieden –
Das Kapland, das Kreuz des Südens,
ja, lass ihn die Wild Coast der Transkei selbst wählen:
Was wird er – heimgekehrt – erzählen?
Daß überall die böse Welt Ihn um sein gutes Geld geprellt!
Ein Mensch – mit Phantasie-Belebung
Weltreisen macht – in die Umgebung:
Er kann, um ein paar Straßenecken,
Terra incognita entdecken,
und wird demnächst in Rheines Auen
den Urwald und den Dschungel schauen!“

 

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